Donnerstag, 21. April 2016

Lange ist es her

Das ich einen Eintrag schrieb. Wirklich lange, so lange, dass ich kaum weiß, was in der Zwischenzeit so alles passiert ist.
Ich habe seit Juni 2014 mit meinem besten Freund Bernd in einer Wohnung gewohnt, hab kurz darauf eine Frau kennengelernt, mit der ich nun verheiratet bin. Dieser Sommer 2014 war der wohl goldenste meines Lebens. Ein Hochgefühl durchströmte mich als könnte mich nichts auf der Welt mehr aufhalten. Als würde alles nur noch aufwärts gehen, also könnte nichts mehr schief gehen. Ich war der König der Welt.
Mittlerweile hat sich alles ein wenig verändert. Meine Frau und ich sind ausgezogen aus der Wohnung mit Bernd, denn wir hatten massive Schimmelschäden.
Wir wohnen nun woanders, haben keinen Kontakt mehr zu ihm.
Ich bin psychisch in all der Zeit immer mal wieder weit abgekackt, ich hatte ganze Nervenzusammenbrüche, denn generell wird das Leben immer anstrengender. Ich habe vieles vergessen von dem was Drogen mir beibrachten. Ich war seit über einem Jahr auf keiner Goa. Und das schmerzt mir, es schmerzt mir unglaublich.
Im Oktober hatte ich einen Nervenzusammenbruch, der mich fast in die Klapse beförderte. Zwischenzeitlich geht es mir psychisch nicht besser, seitdem hatte ich noch 3 weitere Gelegenheiten, die ähnliches ausgelöst haben.
Jetzt wohnen wir in einer neuen Wohnung. Eine Wohnung, von der ich keine Ahnung habe wie man sie bezahlen soll, denn auf der Arbeit läuft es auch scheiße. Ich bin auch verschuldet, und befürchte bald Post vom Finanzamt. 
Es ist seltsam, denn wenn ich so nachdenke, ist mein Leben genauso kaputt und zerrüttet wie vor meiner ersten Goa.
Das schlimme sind die Metagedanken. Zum Beispiel, dass ich mittlerweile glaube das ich meine Beziehungen grundsätzlich falsch führe. Das ich zu wenig auf mich und meine Bedürfnisse poche. Sonst würde ich ja einfach auf Goa gehen. Vielleicht, so war schon einer meiner kruden Gedankengänge, ist ja gerade die Tatsache das ich eine Beziehung führe Schuld an meiner Depression, da ich auch letztes Mal als ich in einer Beziehung war, depressiv wurde. Bin ich vielleicht ein chronischer Einzelgänger? Zumal ich sexuell sehr angetan von Personen aus meinem näheren Umfeld bin, mit denen ich auch einige Sachen bereits auslebte. Und da diese Erfahrungen eine große, sexuelle Entwicklung bei mir einläuteten, quasi meine sexuelle Emanzipation, die mir auch half, mich selber besser kennen zu lernen, bin ich manchmal ein wenig.. ich will nicht sagen traurig, eher wehmütig, dass ich mir durch eigene Dummheit die Möglichkeit dazu wohl weitgehend genommen habe.
Ich bin einfach an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiter weiß. Ich stehe vor einem tiefen schwarzen Abgrund, einzig der Gedanke an Vergangene Tage und vorallem vergangene Goas hält mich am Leben.
Es stört mich schon ungemein, dass meine Ehefrau NIE gesund ist. Es vergeht kein Tag, ohne das ich von Blasenbeschwerden, von Übelkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, lange Zeit Zahnschmerzen oder sonstigen Problemen höre, ohne das sie auch nur Anstalten macht, irgendwas daran zu ändern.
Allein wenn ich schon ihr "Ich bin erschöpft" höre, weiß ich, was bevor steht. Sie ist in gewisser Weise quengelig bis bockig, hat die ganze Zeit einen Blick drauf, als würde sie einem etwas übel nehmen und jeder Fußweg ist zu weit. Es ist unmöglich, dann noch irgendwas mit ihr anzufangen. Diese Tatsache an sich wäre ja gar nicht so schlimm, das eigentliche Schlimme ist halt das Gesamtpaket. Ich kann ihr dann einfach nicht mehr die Zuneigung entgegen bringen, die sie zweifellos verdient hat, denn auch wenn das hier anders klingen mag, ich liebe diese Frau mehr als mich, mehr als alles was ich je gesehen habe. Sie ist ein untrennbarer Teil von mir. Aber wenn ich selbst mehr als genug Probleme habe, und sie von ihren jammert, vor allem den Gesundheitlichen, aber es nicht für nötig erachtet, etwas dagegen zu tun, während ich selbst mich davor hüte, ihr irgendwas zu sagen was in mir vorgeht, weil man glauben muss, sie kriegt sonst wieder eine Panikattacke, da muss ich mich manchmal zusammenreißen um sie nicht anzuherrschen und aufzufordern, sie möge halt endlich ihren Arsch zum Telefon bewegen und den Arzt anrufen.
Ich bin es einfach Leid, vor allem in letzter Zeit, wo ich merke, dass sie eigentlich eine erwachsene Frau sein sollte. Aber das ist sie nicht, während bei mir endlich der lang ersehnte Reifeprozess einsetzt, zumindest in manchen Bereichen. Diese frustrierende Situation bremst aber meine kompletten Versuche irgendwie mit der Welt zurechtzukommen im Vorfeld aus. 
Ich fühle mich einfach unendlich müde und will endlich aufwachen und feststellen, dass es noch November 2013 ist und ich nur einen sehr seltsamen, dichten Traum auf meinem Sofa geträumt habe.
Innerhalb dieses Zeitraums hab ich alles bekommen, und alles verloren. Fast so, als wäre das schon mein Leben gewesen.