Dienstag, 24. Dezember 2013

Happy Birthday, Jesus

Es ist der 24.12.13.
Weihnachten. Das Jahr ist auch schon wieder fast rum. Lethargie stellt sich ein. Noch vor einem Jahr, stünde an dieser Stelle ein vor Hass triefende Kanonade gegen dieses zweithöchste Fest der Christenheit.
Aber auch mein Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

Ich glaube an keine etablierte Religion. Spirituell betrachtet ist Weihnachten wie jeder andere Tag im Jahr. Ich erkenne den Gott der Christen als eine Auffassung an, die man von Gott und Gotteswesen haben kann, aber meiner entspricht sie nicht. Ich glaube nicht mal an einen Gott in seiner allgemein so anerkannten Form als allmächtiges Wesen, sondern ich glaube, dass Gott nur das ist, was alles angefangen hat. Auch vor dem Urknall und vor dessen Entstehung muss es etwas gegeben haben. Vor einigen Jahren vertrat ich noch die Auffassung, das die Evolution der einzige Wille Gottes ist, mittlerweile glaube ich, dass die Evolution vielleicht sogar im Kern ein Teil eines wie auch immer gearteten Gottes ist. Dieser Gott will uns aber nicht in Form jeglicher Religionen einschränken, vorschreiben oder knechten. Dieser Gott, von dem ich glaube, dass er existiert, ist ein lebensbejahender Gott, der alles ins Rollen gebracht hat, der dafür gesorgt hat, dass wir existieren und das wir die Möglichkeiten haben die wir eben haben. Und Gott hätte uns jene Möglichkeiten nie gegeben, wenn er nicht wollte, das wir sie nutzen. Die Gottesvorstellungen vieler Religionen basieren auf einen verbietenden Gott, der ihnen Vorschriften macht, in ihren moralischen, geistigen und privaten  Bereichen. Sei es die Akzeptanz von Homosexualität, die Berauschung an Alkohol und anderen Drogen, sei es der Genuss von Fleischen oder rituell geschächtetem Essen, der Gott der Weltreligionen engt den Menschen ein.
Und diese Vorstellung lehne ich ab.

Aber was hat dieses jetzt mit Weihnachten zu tun? Ich glaube an keinen christlichen Gott, warum spielt Weihnachten also eine Rolle für mich? 
Klar ist, Weihnachten wird missbraucht und ist das Schlachtfest des Konsum. Gut genährte Bäuche bei den reichsten setzen sich nach Weihnachten zur Ruhe und freuen sich auf ein Neues Jahr voller Konsumwahn, welches dann seinerseits wieder in Weihnachten gipfelt. Weihnachten ist das Fest des Geldes, und die Menschen tragen in ihrere Beschränktheit die Dekadenz ihres Festes bis an die Grenzen des ertragbaren.

Dennoch - die Idee hinter Weihnachten und hinter dem Geburtstag von Jesus Christus - welcher übrigens voll okay ist - die ist es, die mir so gefällt.
Die Idee, dass wir alle ein paar Tage uns auf das besinnen, was wir haben, das wir voller Dankbarkeit und Demut für das sind, was wir haben, dass wir ein paar Tage mit unseren Liebsten verbringen und mit ihnen feiern, dass wir da sind, wo wir sind. Und das wir ein paar Tage dem Mann gedenken, der niemals eine Religion gründen wollte, sondern nur das Judentum reformieren. Dem Mann, der die Welt hätte verändern können, da er Liebe, Vergebung, Mitgefühl und Wärme gepredigt hat, weil er den Menschen deutlich machen wollte, dass wir alle eins sind. Das wir alle auf dieser Erde leben müssen und das wir alle miteinander auskommen sollten. Jesus war ein Visionär, der es verdient hat, das man ihm und seinen Ideen gedenkt. Und wenn Weihnachten auch nur ein paar Leute, fernab vom Weihnachtsmann und Konsumterror, dazu bringt sich auf eben das zu besinnen und der vielleicht sogar diese Einstellung mit hinaus in den Alltag nimmt, dann hat sich Weihnachten immer noch gelohnt.


In diesem Sinne, fröhliche Saturnalien. 

Montag, 23. Dezember 2013

Infernus et Caelus

Ein Pfeifen, hoch, laut, schrill. Es zerfetzte ihm das Trommelfell. Es betäubte sein Denken, es schmerzte in allen Knochen. Ein Licht, grell, so grell das seine Netzhäute verbrannten, seine Augen erblindeten. Schwärze, endlose Dunkelheit, Schmerzen und ein gewaltiger Druck auf seinem Körper. So stürzte er dahin, in einem Strahl aus gleißendem Licht, das heiß und immer heißer wurde, seine Haut verbrannte, bis sie Blasen warf, die platzten und verkohlten, die Haut in Fetzen von seinem verbrannten Fleisch hing. Noch bevor er aufgeschlagen war, auf was auch immer, war er vollständig verbrannt. 

Das nächste, was er fühlte, war, das er fühlte. Er war tot, verbrannt, das wusste er. Doch er spürte seinen Körper, er merkte, wie seine Finger zuckten. Ein warmes Gefühl breitete sich von ihm aus, von seinem Herzen durch alle Adern. Er fühlte, das er wärmer wurde, dass die sanfte Kälte, die er nicht bemerkt hätte, würde sie jetzt nicht von der Wärme abgelöst, von ihm glitt. Er begann seine Augen zu öffnen. Entgegen seiner Erwartung wurde er ob des angenehm hellen Lichts nicht geblendet. Es war, als würde er in einen Sonnenaufgang schauen, als würden ihn die ersten Strahlen eines warmen Julimorgens begrüßen.
Er versuchte sich aufzurichten. Die Knochen knackten, als er sich langsam auf die Seite drehte und sich auf seinen Ellenbogen stützte. Er blickte sich um. Zu seiner Überraschung war er nicht alleine.

[Fortsetzung folgt]

Sonntag, 15. Dezember 2013

Le Week of Weed

Genau das war diese Woche. Eine Woche voller Gras. Und dadurch, dass ich jetzt eine Bong besitze, war es eine Woche voller permanenter Breitheit. Erstaunlich ist, wie viel ich geschlafen habe. Ich bin jeden Tag gegen 4 oder 5 eingeschlafen und bis erst gegen 11 wieder aufgestanden. Dann zwei Stunden wach und noch einen Kopf geraucht, und bis bis Punkt 6 Uhr morgens geschlafen.
Nicht einmal verschlafen. Und dass, wo mich das Gras instant müde macht, mich richtig zu Boden zieht. Und lethargisch macht, ich habe eigentlich gar nichts erreicht diese Woche. Nichts getan, was ich tun wollte, selbst zum zocken war ich zu sehr im Arsch. Ich lag nur auf meinem Sofa, chillte mit meiner Bong und genoss die Leichtigkeit des Lebens.
Schon beeindruckend, dass Gras definitiv mehr Schaden anrichtet als all die psychedelischen Drogen. Die pushen mich nämlich nach vorne, weil ich umsetzen will, was sie mir beibrachten, aber Gras macht mich nur langsam, müde und verpeilt. Ein sehr angenehmer Zustand, wenn man nichts zu verlieren oder zu tun hat. Leider ist beides bei mir nicht der Fall.
Was Gras betrifft habe ich momentan wirklich ein Problem. Wenn ich Gras besitze, dann kann ich einfach nicht die Finger davon lassen. Weniger Problematisch wenn ich kein Gras habe, dann kann ich gut ohne Leben. Nur WENN, dann steck ich meinen Kopf auch echt in Brand.
Muss ich mal wieder unter Kontrolle bekommen das Ganze. Aber bis dahin, rauch ich jetzt meine letzten 2-3 Köpfe. Wohl bekomms!

Montag, 9. Dezember 2013

Stell dir vor

Stell dir vor, es gäbe kein Himmelreich.
Es ist gar nicht schwer, wenn du es versuchst.
Keine Hölle unter uns, über uns nur Himmel.
Stell dir all die Menschen vor, die für das "heute" leben.

Stell dir vor, es gäbe keine Staaten.
Es ist gar nicht schwer.
Nichts, wofür man tötet oder stirbt.
Und auch keine Religion.
Stell dir all die Menschen vor, die in Frieden leben.

Du sagst vielleicht,
ich sei ein Träumer, aber ich bin nicht der einzige.
Ich hoffe, eines Tages gehörst du zu uns.
Und die Welt wird eins.

Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz.
Ich frage mich, ob du das kannst.
Kein Grund für Gier oder Hunger.
Eine Bruderschaft der Menschen.
Stell dir all die Menschen vor, die sich die Welt teilen.

Du sagst vielleicht,
ich sei ein Träumer, aber ich bin nicht der einzige.
Ich hoffe, eines Tages gehörst du zu uns.
Und die Welt lebt als eins.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Generischer Eintrag #2

Was will ich eigentlich? Das frage ich mich im Moment häufiger. Ich bin ja eigentlich ganz zufrieden, so wie es halt so ist. Ich weiß auch, wie ich sein will. Wer ich sein will. Das ist mir auf meinem letzten Trip klar geworden. Wie ich dahin komme, der zu sein, der ich sein will, dass ist die andere Frage und es wird noch einige Mühe erfordern. Ich nehme vieles leichter mittlerweile. Auch das ist wichtig. Ich schere mich nicht so sehr darum, wie eine Situation oder ein Zustand ist, sondern ich gucke wohin er sich entwickelt, ob ich etwas zur Verbesserung des Zustands beitragen muss, oder nicht. Ich achte darauf, auf meinem Level zu bleiben, was Zufriedenheit angeht. Ich versuche, an meinen Schwächen zu arbeiten. Aber ich weiß noch nicht ganz, wo ich hin will, was ich machen will. Die Antworten werden mit der Zeit kommen, aber im Moment fühle ich mich dennoch ein wenig verloren. So ganz ohne Plan, der mein Leben betrifft, nur Pläne, die mich selbst als Person betreffen. Am schlimmsten ist das alleine sein. Ich bin ein Mensch, der gerne einen anderen Menschen um sich herum hat, zumindest glaube ich das. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, weil ich bis vor einer Weile 4 Jahre lang einen Menschen um mich herum hatte.
Ja, ich hätte durchaus wieder gerne eine Freundin. Jemanden zum gern haben. Natürlich bin ich noch nicht über meine Ex hinweg, und noch immer liebe ich sie. Ich weiß nicht mal, ob es tiefe Liebe ist, oder nur eine so oder so niemals enden wollende Zuneigung zu ihr, eben weil ich sie einmal geliebt habe. Und ich weiß nicht, ob es nur Einbildung ist, dass ich sie noch liebe, und ich eigentlich nur das Nicht-Alleine-Sein an sich vermisse.
Aber das ich nicht zu ihr kann, das ist klar. Sowas ist definitiv ausgeschlossen. Aber ich würde sie dennoch gerne einfach mal wieder sehen. Ich hab sie halt gern.
Im Prinzip fehlt mich nicht mal Sex. Ich wäre auch zufrieden meiner einer aller bestestestestesten Freundin, mit der ich knuddeln kann, die mit mir zusammen einpennt, die auf Goa mit mir rumeiert und all sowas. Eine, wo die Verbindung voll da ist, die über die selben Sachen genauso denkt wie ich, die meine Gedankengänge versteht und sowas. Jemand, der einfach da ist für mich und für den ich da sein kann. Und wenn daraus eine Beziehung werden würde, umso besser. Aber wie soll ich so eine Verbindung ganz ohne weiteres aufbauen? Alles nicht so einfach. Alles nicht so leicht.
Und ich will endlich noch ausgeglichener werden. Ich will Überlegter und ruhiger werden. Schwere Schritte, die ich noch gehen muss, aber dann wäre ich zufrieden mit mir. Wenn ich ein Mensch bin, auf den ich stolz sein kann, also ein Mensch, wie er für mich auch perfekt wäre, dann kann ich auch endlich anfangen, Dinge zu tun, auf die ich stolz sein kann. Ich will ein neuer Mensch werden, wenn man so will. Meine Vorurteile ablegen, jede Situation abwägen und den Weg der Mitte wählen, wenn ich dazu gezwungen werde. Ich weiß, wer ich sein will.
Ich weiß nur nicht, was ich später werden will. Will ich wirklich meine eingeschlagene Laufbahn weiter verfolgen? Es ist einfach seltsam, da durch die Entwicklung, die ich gemacht habe, auch ganz neue Sichtweisen bekommen habe, und ich feststellte, dass mir auch andere Dinge liegen.
Zum Beispiel kam mir schon mal der Gedanke, vielleicht mit Kindern arbeiten zu wollen. Das wäre zwar das ultimative Klischee, ein Hippie-Erzieher, aber ich weiß nicht... Irgendwas reizt mich daran. Ach, es ist sehr seltsam im Moment.
Ich spüre einen Aufbruch in mich, und das ich mich endlich in die reale Welt wende. Ich mache mir Gedanken um das, was kommen wird, was ich sonst nie tat. Im Prinzip ist es mir auch noch immer egal, irgendwas wird sich immer ergeben. Doch ich muss die Weichen stellen, und zwar jetzt. Es ist an der Zeit eben jenes zu tun.

Samstag, 16. November 2013

Die Albert Hofmann Erfahrung

~Eigentlich fürs Land der Träume geschrieben ~


Bei einem Tripbericht fällt mir immer schwer, einen vernünftigen Anfang zu finden.  Ich kenne es ja von mir selbst, dass sehr lange, sehr aufwändige Tripberichte, vor allem wenn sie „schlecht“ geschrieben sind, einen nicht so mitreißen wie sie sollten, obwohl der Trip doch überaus interessant war.
Der Punkt an dem ich Ansetzen will ist erst mal die eigentliche Situation. Mein Freund, nennen wir ihn Bernd und ich, wir sind zusammen in die Drogenszene eingestiegen. Wir sind Goaraner, die neuzeitlichen Hippienachkommen. Zu dem Zeitpunkt unseres Einstiegs wussten wir nichts von diesem Hippieflair, und jetzt bin ich selbst ein Dreadhead geworden, der von positive Vibriations und Energie faselt. Mit einem Augenzwinkern, natürlich.
Das ist wichtig zu wissen, da sich diese Vorinformation durchaus auch in meinem Triperlebnis niederschlägt.
Nun, vor einiger Zeit fingen wir an mit LSD zu trippen, nachdem wir vorher ausschließlich auf Pilzen und MDMA unterwegs waren. Einen Bericht über meine erste Erfahrung mit LSD findet ihr auch über mein Benutzerprofil, allerdings ist dieser Bericht eher mäßig gut, ich konnte damals einfach nicht die Fülle an Eindrücken verarbeiten.

Seit diesem ersten Konsum steigerten wir die eingenommene Dosis immer weiter. Zuletzt überschritten wir die 200µg Marke und nun machten wir uns unseren eigenen Bicycle-Day.  250µg, die Menge, mit der Albert Hofmann am 19.April 1943 die Wirkung der Droge entdeckt hat, die mein Leben auf eine Art und Weise grundlegend verändert hat, die einen Langzeitbericht rechtfertigen würde. Dieses Ziel werde ich wohl auch anstreben. Die Ergebnisse dieses Fahrradtages mit meinem Freund Bernd, einer Menge Gras, guter Musik und viel Lachen lest ihr jetzt.

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Zunächst mal, das SETTING
Das Ganze fand bei Bernd zuhause statt. Er lebt noch bei seiner Mutter, in einem recht großen Haus, er hat aber das komplette Dachgeschoss inklusive einer Küche und Bad für sich. Das ganze spielte sich ab in einer Gegend, in der ich aufwuchs, und mit der ich einige schöne Erinnerungen verknüpfe, aber auch einige sehr, sehr schlechte.
Einige Straßen weiter liegt eine kleine Kirche, keine Altbaukirche mit einem richtigen Turm, sondern eine von diesen Neumodischen, die aussehen als hätte sie ein Architekturstudent entworfen. Auch dort wird sich ein Teil der Geschichte abspielen.
In dem eigentlichen Hauptraum befand ich Bernds Fernseher. Wir ließen den Laptop über den Fernseher laufen und hatten somit 2 Bildschirme, auf denen dasselbe zu sehen war. Um die Optics zu stimulieren schauten wir uns allerlei Kram im Internet an, wie Kaleidoskope oder Zoom Worlds, gefunden in einem Thread hier im Land der Träume.
Außerdem hatten wir als Triptoys Farbbälle, die eigentlich Weiß sind, aber von innen heraus beleuchtet werden und zufällig ihre Farbe ändern. Vielleicht mag der ein oder andere sie von Ikea kennen. Lachgas konnte ich leider nicht auftreiben, was mir im Chat vom LdT ja vorgeschlagen wurde, aber das wird beim nächsten Mal angepeilt.
Ich hatte eine Art Luftbett, auf dem ich mein Lager aufschlug. Keine einfache Luftmatratze, sondern ein richtiges, sich sogar selbst aufblasendes Bett, überaus komfortabel und so hoch wie ein normales Bett.
Auch diese Information ist wichtig, da das Luftbett eine überaus wichtige Rolle für mich spielte.

Einzig wichtig zu wissen ist noch, dass wir bisher nur auf Goa konsumiert haben, wir es aber diesmal entschieden nicht getan haben. Die 200µg Grenze war schon hart zu verkraften auf Goa und auch eine körperlich sehr anstrengende Erfahrung, die man nicht ohne weiteres mit einer noch höheren Ladung wegsteckt.
Also der erste „Hometrip“.

Jetzt folgt das SET
Bis kurz vorher stand nicht fest, ob das ganze überhaupt stattfinden kann, da Bernd eventuell hätte arbeiten müssen. Aber alle Befürchtungen zerschlugen sich und ich freute mich sehr auf den Trip. Ich war aber auch ein wenig besorgt, da 250µg ohne Zweifel eine krasse Dosis sind. Ich bin mir ja durchaus bewusst, dass Alice eine überaus mächtige und Besitzergreifende junge Dame ist, die, wenn es so weit ist, auch nicht mehr loslässt. Den Gefahren war ich mir also bewusst, und daher hatte ich keine Angst, aber Respekt vor und für den kleinen Zuckerwürfel, der so unschuldig auf meiner Hand lag.

Damit zum Ablauf. Wir begannen um 10 ca. uns in der Wohnung von Bernd einzurichten. Nachdem Rechner aufgebaut war und das Bett stand, wollten wir erst noch eine Tüte rauchen. Den Rest des Abends würden wir dann weiter mit meiner Pfeife rauchen, da drehen vermutlich nicht in unserer Macht stehen würde.
Nachdem wir vom Gras angeheitert waren und damit schon weniger ehrfürchtig, wählten wir unsere Würfel und der Spaß konnte beginnen. Ich lutschte relativ lange auf meinem herum, während Bernd seinen schnell zerkaute und runterspülte.
Wann genau die Wirkung einsetzte, das kann ich gar nicht beurteilen. Ich kenne die Wirkung von Acid mittlerweile recht gut. Die Körperlichen Zeichen habe ich daher schnell und gut erkannt. Ein warmes Gefühl schien von meinen Knochen aus durch mein Fleisch zu wandern. Alles, aber auch alles, fühlte sich absolut weich an. Mir wurde warm, aber ich schwitzte nicht, sondern es war eine wohlige, heimelige Wärme. Ich rollte mich unter meiner Decke zusammen und grinste in mich hinein, während ich fühlte, dass da etwas Großes auf mich zukommt.
Wenn ich LSD nehme, dann spüre ich meist einfach ein Ziehen in der Magengegend und im Kopf, als würde gleich eine riesige, bunte Welle voller Klänge, Farben, Geschmäcker, Gefühle und Gerüche auf mich niedergehen.
Es kam mir vor, als würde sich mein Körper sich öffnen, für Sinneseindrücke, die er anders nicht hat.

Ein kleiner Exkurs in meine, man kann schon fast sagen, Lebensphilosophie, wäre an dieser Stelle angebracht.
Man kann diese Stelle gerne überspringen, wenn einem mein verdammten Hippiegesabbel auf den Geist geht, aber vielleicht ist es ja ganz interessant.
Ich bin eigentlich, es hört sich seltsam an, ein Mann der Wissenschaft. Ich mache eine Informationstechnische Ausbildung und stehe absolut auf Astrophysik und derartige Sachen.
Aber genau das bestätigt mich auch in meiner Theorie. Wenn wir das Universum als geschlossenes System betrachten, dann kann  man sagen, dass das Universum nur aus Energie besteht. Energie kann nicht vernichtet, sondern nur ständig umgewandelt werden. Sonnenenergie in Bewegungsenergie in Wärmeenergie.
Das heißt auch, dass wir nur Energie sind, und wir gehören alle zur selben Energie. Wir sind alle quasi derselbe, aber wir haben eben irgendeinen kleinen Punkt in uns, der uns den Rest der Energie unbewusst macht, unser Ego quasi.
Auf LSD schalte ich dieses Ego aus, man spricht oft von Ich-Auflösungen oder ozeanischen Selbstentgrenzungen. Leider habe ich derartige Erfahrungen noch nicht sammeln können. Aber durch LSD bin ich mit der Welt, mit meiner ganzen Umgebung einfach auf eine sehr viel tiefere und feinere Weise verbunden.
An dieser Stelle erstmal genug davon, darauf werde ich noch zurückkommen.

Während ich also mittlerweile schon auf einer imaginären Blumenwiese liege und einfach den Klängen der Playlist lausche, die ich am Ende verlinken werde, geht bei Bernd schon die absolute Post ab. Er sitzt mit Mütze im Kopf und ruft mir zu, ich solle meinen Hintern in den Bunker bewegen, wir befänden uns im Krieg. Ich schaue ihn nur verwirrt an und fragte mich, kam die Wirkung bei ihm derart schnell und derart heftig? Während ich in einen Zustand körperlichen Wohlbefindens und innerer Ausgeglichenheit rutsche, ein tiefes Empfinden absoluter Zufriedenheit sich in mir ausbreitet, sitzt er dort und vor seinen Augen fliegen Flugzeuge umher. Wenig später will er aufstehen und kiffen doch ich rate ihm ab davon. Die Wirkung setzte noch nicht voll ein, und ich musste ihn schon mal auf einem Trip fast den Arsch retten, weil er sich an den Rande eines Horrortrips gekifft hat. Das wollte ich nicht wieder erleben, da es den eigenen Trip zerstört. Ich scheine aber ohnehin geringer auf LSD zu reagieren als er.
Ich hielt ihn erst noch ab vom Kiffen, aber selbst wenn, er hätte in dem Moment eh alles tun können. Ich war nicht in der Lage, irgendwie auf irgendwas adäquat zu reagieren, ich lag lethargisch da, während vor meinen Auge sich wildesten Spektralfarbenmuster ausbreiteten. Diese Muster falteten sich dann symmetrisch über die ganze Decke, bis es aussah, als wäre das alles nur eine große, riesige Blüte, die gleich aufblüht und mich verschluckt. Während der ganzen Zeit erzitterte das Muster immer wieder im Rhythmus der Musik, wie eine Wasseroberfläche, an dessen Ufer die Band steht. Mit einem Mal brach die Blume komplett weg und ich war auch im Krieg, ich wusste nicht, wie das passiert ist. Aber über meinem Kopf brauch ein Sturm los, und ich war ein Schiff. Ich fühlte mich als würde ich sturmgepeischt von links nach rechts schaukeln, als würde sich mein Bug aufbäumen und die kalten Wellen über mich hineinbrechen – eigentlich hatte Bernd nur das Fenster geöffnet – und dann brach auch das Schiff weg, ich war ein Schiffbrüchiger, in einem gewaltigen Ozean aus schillernden Ornamenten die um meine Ohren flogen bis ich dann, ganz plötzlich, wieder da war. Ich weiß nicht, wie lang diese seltsame Reise dauerte.
Aber ich saß wieder fest auf meinem Luftbett, meiner „Realitätsinsel“, wie ich sie von da an nannte. Alles außerhalb dieser Insel war grotesk verformt, aber es beängstigte mich nicht. Währenddessen vernahm ich auch wieder Bernds Stimme, die besagte, ich sollte ans Fenster kommen, denn „da passieren echt seltsame Sachen, echt seltsame Sachen“.
Ich schaute raus, sah nur die Lichter der Laternen und der Stadt, weit in den Himmel hochleuchtend durch den einsetzenden Nebel, durchsetzt von allen Farben des Regenbogens. Es war für mich als würde ich durch ein Fenster in eine völlig surreale Welt schauen. Das Dach der Nachbarn war in einem wahrhaft desolaten Zustand, es hing in der Mitte durch und die Dachrinne schmolz, ich wollte dieses Manko eigentlich den Besagten Nachbarn mitteilen, doch Bernd meinte, ich solle mir den Traktor anschauen.
Beim besten Willen, ich konnte keinen Traktor sehen, wie sollte auch mitten in einem gut situierten Stadtbezirk ein verdammter Trecker durch die Allee fahren? Aber es war mir egal, ich war auch so fasziniert von der fantastischen Welt dort draußen. Egal welcher Ton, egal welches Geräusch, alles erzeugte eine Reaktion in meinem Sichtfeld. Ich war mir sicher, würde ich laut genug schreien, könnte ich ganze Häuser einschmelzen.
Schon bald fing Bernd an, außerkörperliche Erfahrungen zu machen. Damit hatte er schon öfter zu tun, ich leider noch nicht, trotz denselben Dosen. Ich denke, ich habe vielleicht einfach eine Art höhere Standard Toleranz als er. Auf Festivals kann er auch mehrmals LSD genießen, was bei mir völlig zwecklos ist.
Schade, aber nicht zu ändern, seis drum.

Mittlerweile fingen wir auch an zu kiffen, hörten dabei dann Reggae. Während ich die Pfeife stopfte, sprossen um uns herum plötzlich Palmen, wir saßen am Strand und ein Feuer brannte dort wo der Aschenbecher stand. Ich sah Bernd und er sah dasselbe wie wir. Während wir also beide mit den Rastas am Strand unsere Pfeife bauten fühlte ich mich wie der Schamane, der das rituelle Werkzeug vorbereitet und fertig für den Gebrauch macht. Aus  diesem Grund achtete ich darauf, diese Pfeife überaus sorgfältig zu stopfen. Es war einfach herrlich und wir hatten das Gefühl als könnte nichts schief gehen.
Ich weiß nicht mehr genau, was noch alles jetzt passierte, dafür ist einfach zu viel passiert. Auf jeden Fall haben wir viel gelacht und viel geredet.
Dabei überkam mir eine weitere „Verdammter-Hippie!“-Erkenntnis.
Also überspringen, wenn kein Interesse besteht.

Manche DJs und auch Schamanen (Die ich trotz aller Hippiekultur auch für absoluten Unsinn halte) reden ja oftmals von guten „Vibes“, oder auch positive Vibrations. Ich erkannte in diesem Moment, dass mit positiven Vibrationen einfach gemeint ist, dass die Energie ständig durch Vibrationen in Bewegung ist. Und so die Energie sich ständig umwirft, und neu zusammenmischt. Und diese neuen Mischungen sind jeweils dann die Situationen, in denen wir uns befinden. Wenn man einen schönen Tag mit Freunden verbringt, Leute eine gute Zeit gemeinsam auf dem Floor haben, oder einige Leute sich durch Zufall wiedertreffen und einen Kaffee trinken gehen, gute Vibrations haben die Egos dieser Energien zusammengeführt. Was diese Energien verursacht, das weiß ich nicht, aber vielleicht werde ich das auch nie erfahren, wer weiß.

Eine kleine Sache, die ich erzählen muss, muss ich an dieser Stelle einschieben. Ich weiß keine bessere Stelle als jetzt.
Für gewöhnlich ist es auf Acid bei mir so, dass ich alles in einem Comicartigen Look sehe. Das heißt, die Menschen haben diese typischen Linien als Umrisse, oftmals seh sich sogar nur die Umrisse und in ihnen sind nur Farbklekse, die sich erst bei naher Betrachtung als bekannte Gesichter entpuppen. Aber diese Linien sind einfache Linien.
Es sind bei mir Buchstaben. Sich ständig in Bewegung befindliche, sich immer neu bildende Buchstaben. Buchstaben aus vielen Sprachen, manchmal ergeben einzelne Wörter sogar Sinn, aber ich vergesse sie oftmals gleich wieder. Irgendwann sind diese Buchstaben nicht nur die Umrisse der Leute sondern fliegen auch durch den Raum, dann ist alles um mich herum voller Wörter. Vielleicht eine Art Maschinencode der Welt, ich weiß es nicht. Ich werde es wohl auch nie lesen können, aber ich habe oft eine Eingebung, einen kurzen Moment absoluten Erleuchtens, wenn ich ein Wort verstehe. Auch wenn das Wort verloren ist, so bleibt doch das Gefühl, etwas sehr wichtiges gelernt so haben. Bei diesem Trip war es so, dass die Buchstaben nicht nur lose um meinen Kopf schwirrten. Sie waren einfach absolut überall. Sie standen an allen Wänden, an allen Fenstern, selbst meine kondensierte Atmenluft bestand aus diesen Buchstaben.

Es war jetzt ungefähr 2 Uhr, die Einnahme war ca. eineinhalb Stunden her. Wir sammelten uns, hatten aber immer noch heftigste Optics. Wir rauchten noch eine weitere Pfeife und begaben uns irgendwann darauf nach draußen.

Der Nebel ließ alles aussehen, als wäre es schneebedeckt. Der Vollmond erhellte alles, aber durch den Nebel sah man nur wenige Meter weit.  Bedingt durch meine Optics, war der Nebel ein Meer aus Buchstaben. Wir setzten uns an eine Bushalte, doch wir wollten nicht in der Nachbarschaft Bernds bleiben, falls einer der Nachbarn auch zu einer spontanen Nachtwanderung aufbrechen sollte.
So wanderten wir allmählich durch die Eiseskälte zur Kirche.

Hier angekommen, setzten wir uns auf eine Bank und genossen einfach unsere Optics. Natürlich ließ uns die Beschaffenheit von Acid schnell über alles Mögliche philosophieren.
Und ja, vermutlich ist vieles davon einfach nur das Geseier einiger relativ perspektivloser Jugendlicher, aber verdammt, ich glaube schon, dass ich in einem gewissen Punkt Recht habe, wenn ich sage, dass mit meiner jetzigen Lebenseinstellung ein Leben als spießbürgerlicher 08/15 Bürohengst mit Haus, Vorgarten und Rosenbüschen nicht glücklich werden würde. Ich bin, nicht zuletzt durch den Konsum von Acid, zu einem Menschen geworden, der in erster Linie glücklich sein will, der sich frei entfalten können will. Ich lebe nur ein einziges Mal. Ich will die Welt sehen, oder wozu ist das Leben da? Ich komme aus Verhältnissen, bei denen erwartet wurde, dass ich nach Abschluss der Schule brav in die Lehre gehe und dann in einen Beruf und dann die Karriereleiter raufklettere. Das wurde immer von mir erwartet, aber schon lange ist mir klar, dass ich das nicht will. Ich will ein Leben führen, damit ich glücklich bin, ein Leben, von dem ich weiß das es mich glücklich machen würde, aber warum macht es mir die Welt dann so schwer? Warum darf ich nicht alle paar Wochen mal einfach in den Untiefen von LSD tauchen, ohne Schiss zu haben, den Bullen an der nächsten Ecke in die Arme zu laufen? Warum darf ich nicht einfach ein Jahr nichts tun, keine Schule, keine Ausbildung, keinen Beruf, einfach um mal rauszufinden, wer ich eigentlich bin? Und wenn ich es einfach tue, dann versucht man alles, um mir Steine in den Weg zu legen.
Ja, vielleicht ist es wirklich romantisches Teenager-Gerede das von einem verbitterten und psychisch durchaus labil (gewesenem) 20-Jähigren kommt, der einfach nicht weiß wohin in Leben. Aber im Grunde habe ich schon irgendwo Recht. Die Menschen machen sich ihren Stress selbst, dass wurde mir auf dieser Parkbank klar. Ich will nicht so enden wie meine Eltern, und am Ende zu leben, um zu arbeiten. Denn solche Erlebnisse wie auf dieser Parkbank will ich doch im Gedächtnis behalten, denn das ist, was ich Leben nenne – sich dem Leben auch bewusst zu sein.

Dieselben Gedanken hatte ich auch in Bezug auf Religion, jetzt, wenn ich schon vor einer Kirche sitze.
Es gibt kaum eine Religion, die ihren Anhängern einfach sagt, JA! tu was du willst.
Warum knechten sich die Leute in dumme Regeln aus alten Büchern? Gott, wenn es ihn gibt, wird dem Menschen doch nicht alle Möglichkeiten geben und sagen „Aber diese darfst du nicht ausschöpfen, und diese Möglichkeit auch nicht!“. Gott würde doch wollen, dass wir, seine Kinder, sich einfach frei entfalten, er würde uns bestärken in unserem Weg und er würde einfach sagen, ich gab euch das Leben, also holt verdammt noch mal alles daraus hinaus! Warum gibt es diese Religion nicht? Ich glaube, diese Religion werde ich eines Tages gründen müssen :D

Schlussendlich viel mir eine seltsame Konstante bei dieser Kirche auf. Als Kind war ich oft dort und spielte dort mit meinen Freunden, ich war dort sehr glücklich, im Gegensatz zu zuhause. Und nun sitze ich wieder an den selben Ort meiner glücklichen Kindheitserinnerungen, wieder glücklich, wenn auch voll mit Drogen. Irgendwie machte mich dies schon ein wenig wehmütig, denn ganz ehrlich, was ist aus mir geworden? Diese Frage wird sich mir noch häufiger stellen, und ich weiß noch keine rechte Antwort darauf.

Eine Sache, die ich kurz einschieben muss, weil ich sie vergaß ist, dass es, nach dem wir raus gingen, mit einem Mal sehr still war. Das klingt jetzt seltsam, aber ich versuche es zu erklären.
Natürlich, für einen nüchtern war es auch ABSOLUT still. Nachts, in einem Vorort,

Allmählich wurde uns sehr kalt und wir wurden müde, so gingen wir dann nach Haus zurück. Was die nächsten Stunden geschah ist triptechnisch gesehen irrelevant, wir sahen uns Filme an und dann schauten wir Fernsehen, es war sehr lustig und sehr unterhaltsam – und überaus absurd.

Interessant ist das, was im Kopf passierte, während wir einschliefen. Vieles ging mir durch den Kopf, und ich zweifle, ob ich das hier alles ausbreiten sollte. Vermutlich wird die Resonanz nicht so groß sein, und ich sollte das hier auch nicht zu einem verdammten Blog werden lassen. Sagen wir, ich habe herausgefunden, was für ein Mensch ich werden will. Und wie ich das erreiche. Es kommt mir vor als wäre ich mit mir und meiner Charakterentwicklung wieder ein Stück weiter gekommen.

Ich will zum Ende meines Tripberichts kommen, er ist so schon lang genug und ich will den geneigten Leser echt nicht unnötig quälen.

Ich hab ihn hinter mir, den 250µg Trip. Bernd will auf dem Level bleiben, doch ich werde weiter gehen. Ich habe einfach noch nicht das Gefühl, dass Alice mir ihr Wunderland komplett gezeigt hat. Die 300µg sind anberaumt. Ich möchte endlich die ozeanische Selbstentgrenzung, ich merke, ich bin kurz davor, komplett die Realitätshaftung zu verlieren, aber irgendwas hält mich fest.
250µg wären zu viel gewesen für Goa, das ist sicher. Aber daher kann ich diesen Trip auch schlecht mit dem vorherigen Vergleichen, da die Eindrücke anderer Art waren. Dieser Trip war damit vor allem ANDERS. Er hat mir etwas zurückgegeben, was mir bei einem 150µg Trip vor 3 Wochen etwas gefehlt hat, nämlich das philosophische. Die vielen Erkenntnisse und vor allem das mit allem verbunden fühlen.
Ich denke, Alice wird mir noch vieles zu erzählen haben, aber verdammt – es war schon eine sehr krasse, sehr heftige Erfahrung, das ist sicher.
Ich bin mir nicht sicher, wie sich meine Beziehung zu Alice weiter entwickelt, das wird die Zeit zeigen. Aber ich gespannt, was noch auf mich zukommt.

Denn das Leben ist wie eine große Autobahn, du sollst nicht lange überlegen sondern losfahrn…

Dienstag, 12. November 2013

Die Schnauze voll

Ich habe die Schnauze voll. Ich habe sie einfach gestrichen voll. Klar habe ich schon seit Monaten ein besseres Lebensgefühl und viele neue Ansichten, aber das was mich nervt, nervt mich seitdem nur noch schlimmer, und es kommen neue Sachen dazu. Heute lief das Fass einfach mal über.

Ich habe einfach nur die Schnauze voll. Ich habe die Schnauze voll davon, der einzige Kreis in einem Meer aus Quadraten und Dreiecken zu sein.
Ich habe die Schnauze voll von Rechtfertigungen.
Ich habe die Schnauze voll von Planungen, sei es mein Leben, sei es die letzten Tage
Ich habe die Schnauze voll von Absprachen, die unbedingt eingehalten werden müssen weil Baum.
Ich habe die Schnauze voll von Menschen, die ständig Aussagen rauskramen, die man vor Jahren mal gemacht hat, und die dich darauf festnageln.
Ich habe die Schnauze voll von Menschen, die nicht kapieren, dass der Kopf rund ist, damit das Denken die Richtung ändern kann.
Ich habe die Schnauze voll von diesen ganzen ungefickten Schlampen, die nichts anderes bräuchten als einen großen Schwanz in ihrem Arsch und die versuchen, aufgrund von dieser ganzen Genderschwuchtelei die Sprache und die Welt zu ändern, obwohl viele Frauen diese Bewegung nicht mal unterstützen.
Ich habe die Schnauze voll von uninformierten Dreckspack, das sich einbildet, über jedes Thema reden zu können ohne auch nur eine minimale Ahnung von der Materie zu haben.
Ich habe die Schnauze voll von diesen ganzen Kreisgewichse wegen Klimaerwärmung, nur weil der Mensch nicht damit klar kommt, dass der Status Quo nicht beibehalten wird.
Ich habe die Schnauze voll von dieser ganzen Wichsscheiße der Regierung, die sich ins Internet einmischt.
Ich habe die Schnauze voll von diesen deutschen Michels, die die NSA-Affäre mit den Worten "Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch nichts befürchten" abtun.
Ich habe die Schnauze voll von denselben Idioten, die im Dreieck springen, wenn dann Mutti abgehört wird.
Ich habe die Schnauze voll von der Profitgier die nach und nach unsere Welt zugrunde richtet.
Ich habe die Schnauze voll von Israel, dem großen Kriegstreiber im nahen Osten.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die nur so tun als kümmerten sie andere Leute.
Ich habe die Schnauze voll vom Geld und allem was damit zusammenhängt.
Ich habe die Schnauze voll von der Panikmache im Fernsehen und den Medien.
Ich habe die Schnauze voll von dem gewaltigen Bürokratieapparat in diesem Staat.
Ich habe die Schnauze voll von irgendwelchen Fußballprolls, die die Stadien anzünden.
Ich habe die Schnauze voll von dieser kollektiven Fußballgeilheit alle 2 Jahre.
Ich habe die Schnauze voll von Krieg und Tod.
Ich habe die Schnauze voll von Obama, diesem verlogenen kleinen Nigger, der den Friedensnobelpreis bekommen hat, aber täglich hunderte durch Drohnenangriffe umbringen lässt.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die Snowden vorwerfen, Al Quaida zu helfen, obwohl die seit Jahren quasi handlungsunfähig sind.
Ich habe die Schnauze voll davon, dass alle Glauben, dass Revolutionen zwangsläufig Demokratie und eine an der westlichen Welt orientierten Rechtsstaatlichkeit nach sich ziehen.
Ich habe die Schnauze voll von retardierten Scheißleuten, die mir einreden wollen, ich sei Schuld an der Erderwärmung.
Ich habe die Schnauze voll von "Freunden" die einen dann doch nur übergehen.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die nur zu einem kommen, wenn sie etwas brauchen.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die nicht mal mit einem Reden wenn man nicht selbst anfängt.
Ich habe die Schnauze voll von denen man nur hinterherrennt
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die so tun, als wären sie klug, dabei aber total bescheuert sind.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die nicht kapieren, was ein Chef und was ein Anführer ist.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, deren leben darin besteht, zu bekräftigen, wie cool und toll sie sind.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die mich nur damit zulabern, wie ich angeblich mein Leben zu leben hätte.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die glauben das alle nach ihrer Pfeife tanzen müssen, bloß weil sie ungefragt einen Gefallen getan haben.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die ungefragt Gefallen tun und eine Gegenleistung fordern.
Ich habe die Schnauze voll von Leuten, die auf ihrer angeblichen "Größe" und wie kulant sie doch sind, ohne zu kapieren, dass wahre Größe sich dadurch ausdrückt, dass man das eben nicht erwähnt.
Ich habe die Schnauze voll von allem. Und davon weiter zu schreiben.

Nun ist es doch eine Interpretation geworden.

Ein Lied das mich im Moment sehr fasziniert:


Ich weiß nicht, ob es nur am THC liegt, aber irgendwie habe ich das starke Bedürfnis, dieses Lied zu interpretieren. Klar nimmt man mit Interpretationen den Dingen immer ein wenig den Zauber, da es doch viel schöner ist, einfach nur eine ungefähre Ahnung von dem zu haben, was eigentlich damit ausgesagt werden will. Vor allem da doch eigentlich klar werden sollte, was dieses Lied ausdrücken soll, schon in den ersten paar Zeilen des Textes:

Ich brauch einen Freund mit weiten Armen
Ich brauch einen Freund, der kein Erbarmen kennt[...]

Das ist auch vollkommen das Leitbild, das im Text beibehalten wird. Der Interpret singt fortwährend von dem Verlangen nach einem Freund.
Daher ist das eigentliche Interesse an diesem Lied dadurch begründet, das man herausfinden will, in welcher Situation sich die Dame befindet, die uns hier mit ihrer Stimme gefangen nimmt. Sie befindet sich anhand der Bilder, die sie nutzt, um ihren eigenen Gemütszustand zu beschreiben, in ganz offensichtlich keiner guten Verfassung.



[...]Der mich zu Boden ringt, ich tob und rase[...]
[...]Ich bin schon zu weit hier draußen[...]

Und das sind nur einige wenige Beispiele. Ob diese prekäre Situation ihrerseits psychisch oder physischer Natur ist, ist eigentlich der Spekulation geschuldet. Aber man kann schnell den Eindruck gewinnen, dass es psychischer Natur ist, allein an dem Satz:

[...]Ich brauch eine Bahre, Blaulicht und Sirenen[...]

Das klingt nach Unfall, Selbstmordversuch und ähnliche Umstände. Auch ein Beispiel dafür ist

[...]Und dort erst auf der Schwelle will ich verbluten[...]

Während man den ersten hier als Beispiel angeführten Satz auch noch anders interpretieren kann, worauf ich gleich eingehe, ist dieser Satz durchaus sehr eindeutig und symbolisiert in meinen Augen einen gewissen Todeswunsch. Aber ich denke nicht, dass dieser Todeswunsch tatsächlich der verebbte Wille zu Leben ist, sondern eher eine Art innere Einsamkeit die sich auch mit dem Satz "Lieber sterbe ich, als allein zu sein" umschreiben lässt. In meinen Augen wird das deutlich an der gleich darauf folgenden Zeile, die da lautet:

[...]Wenn ich still bin, soll der Regen jede Zelle fluten[...]

Die Stille des lyrischen Ichs ist natürlich ein Sinnbild für das Sterben, soeben verstorben sein, wenn man meine vorangegangene Interpretation anführt. Den Regen verbindet man oft mit Tristesse, mit Eintönigkeit, Trauer und schlechten Zeiten. Oder ganz einfach mit Tränen, und ich denke, dass diese Sichtweise an dieser Stelle angemessen ist, denn diese Zeile sagt eben aus, das der Interpret nichts anderes möchte als jemanden, der um ihn weint. Diese Zeile drückt die Einsamkeit ist, die sich schon in den ersten Zeilen niederschlägt, man sucht einen Freund, jemand, der ihn vermissen würde.
Das ist also eines der Kriterien, die eben jener gewünschter Freund erfüllen muss. Und in diesem Zusammenhang gewinnt die obige Zeile mit den Sirenen eine, wenn schon nicht eine gänzlich andere, Doppeldeutigkeit. Die junge Dame will eben nicht unbedingt, das echte Blaulichter und Sirenen nötig sind, doch sie wünscht sich jemanden, der eben jenen Rummel um sie macht, wenn es ihr schlecht geht.
Diese Doppelbedeutung zieht sich durch den gesamten Text. 

[...]Ein Tuch mit Äther über Mund und Nase[...]
[...]Ich brauch einen Schuss Feuer in meine Venen[...]

Äther, ein Betäubungsmittel. Die meisten würden es mit Bedrohung oder Gefahr verbinden, von Äther betäubt zu werden, hier will die Interpretin Beruhigung und Sicherheit vermitteln, das entschwinden aus der Realität und den damit verbundenen Sorgen. "Ein Schuss" in "meine Venen", das deutet auf Drogenkonsum hin, Abhängigkeit von einem Stoff oder einem Zustand, der "Feuer" zurückbringt, Lebenswillen, Mut und Kraft weiter zumachen. Hier eindeutig bezogen nicht auf einen Stoff, sondern eine Person, die noch nicht vorhanden ist. Wir halten also fest, die Dame in dem Lied braucht jemanden, der ihr den Lebenswillen zurückgibt, sie will nicht ohne weiterleben, denn sie fühlt sich alleine und verloren. Sie weiß selbst nicht ganz, was sie für sich selbst braucht, da sie vermutlich mit der Situation in sich selbst nicht zurecht kommt, und daher auch jemanden braucht, der sie, notfalls mit (sanfter?) Gewalt, aus ihrer Situation befreit, vergleichen wir folgende Zeilen:

[...]Ich brauche tiefste, schwarze Nacht hinter meinen Liedern[...]
[...]Ich brauch, ich brauch, ich brauche Licht[...]

[...]Komm und trag mich, schlag mich nieder[...]

Doch wohin möchte sie getragen werden? Nach Hause, das wird oftmals betont. Zu Hause, das verbindet man mit Heimat und Sicherheit. Vielleicht auch eine Abkapselung von der Realität, denn im Refrain betont sie ja, das sie zu lang "hier draußen" ist. Hier draußen kann man natürlich wörtlich verstehen, dann könnte man auch annehmen, dass die Protagonistin lediglich eine junge Frau ist, die im ärgsten Winter draußen sitzt und friert, aber vermute ich jedoch eher, dass als "draußen" das sprichwörtliche "draußen in der Welt" sein gemeint ist, das Leben in der oft stressigen und schnelllebigen Welt.

Bleiben noch zwei Dinge abschließend zu bemerken. Die vierte Strophe darf man als besonders essentiell betrachten, da sie das Motiv der Protagonistin am tiefgehensten beschreibt, und noch dazu aus nur zwei Versen besteht, und sich somit auch optisch vom restlichen Text abhebt. Hier erfährt man das tiefgehende, oben beschriebene Bedürfnis nach jemanden, der um sie weint. Jemand, in ihrem Leben, dem sie wichtig ist.
Außerdem scheint es eine Art zeitlichen Ablauf zu geben, zu bemerken in den jeweils ersten Zeilen des Refrain. Vergleiche:

[...]Ich brauch, ich brauch, ich brauche Licht[...]
[...]Ich brauch, ich brauch, ich brauche nichts[...]

Scheinbar hat sie am Ende einen Freund gefunden, da sie nichts mehr braucht, ihre Wünsche sind also erfüllt worden. Sie scheint damit ein Stück weit ihr Glück gefunden zu haben, wie wir an dieser letzten Zeile nochmal feststellen können:

[...]Ich bin nicht still genug.

Das zeigt, dass sie zufrieden mit dem jetzt anhaltenden Zustand ist, und das er sich fortsetzen soll.

Wir können jetzt natürlich die anfängliche Frage über die Situation der Protagonistin leicht beantworten. Aber ich denke, dieses Bild, das sollten wir uns dann doch selbst machen, denn dieses Gefühl kennen sicher viele. Manche vielleicht zu gut.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Le Pionier

Meine Pläne bezüglich des Fliegenpilzes sind durch Krankheit durchkreuzt worden. Ein ärgerlicher Zustand, aber der wird vorüber gehen. Pilze gibt es Gott sei Dank lang genug.
Ich werde das ganze ohnehin sehr professionell aufziehen, auch wenn ich dafür eine Große Menge Pilze brauchen werde.


Zunächst werde ich einen Großteil der Pilze im Ofen mit der eigentlich herkömmlichen Methode trocknen. Einen geringen Anteil der Pilze werde ich versuchen, in kleinen Stücken an der Luft zu trocknen, auch wenn ich denke, das dieses Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sein wird.
Jeweils beide auf ihre Art getrockneten Chargen werde ich dann in ihre jeweiligen Einzelteile aufteilen.
Versuchsreihe 1: Hut/Haut
Versuchsreihe 2: Hut/Fleisch, ohne Haut
Versuchsreihe 3: Hut/Lamellen, ohne Haut.
Versuchsreihe 4: Der Stil, komplett
Versuchsreihe 5: Der Hut, komplett
Versuchsreihe 6: Der ganze Pilz, ohne Haut (größter Anteil, vorraussichtlich)

Ich werde ausreichend große Mengen produzieren müssen, um den Wirkstoffschwankungen entgegen zu wirken.

Folgende Konsumarten werde ich ausprobieren, für jeweils jede Versuchsreihe.
-> Rauchen
-> Trinken, im Tee vor allem
-> Essen, dabei vor allem in Hinblick auf möglichst geschmacksüberdeckende Dinge. Früchte vielleicht.
-> Das Einbacken in Muffins

Ich hoffe, ich werde das alles so durchziehen können, auch wenn es natürlich eine ganze Weile dauern wird. Wenn mir nach dem dritten Versuch die Fliegenpilze wirklich immer noch nicht vertragen sollte, auf welche Art auch immer, dann werde ich das Experiment wohl abbrechen.

Ich hoffe das es klappt. Pilze sind frei verfügbar und ständig für mich da. Wäre purer Gewinn, wenn ich sie wirklich gebrauchen könnte.


Außerdem hab ich mir kürzlich einige weniger potente Salvia Blätter bestellt. Ich hoffe sie kommen an und ich werde viel Spaß damit haben können!
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Aber was passiert sonst in meinem Leben? Mittlerweile verkack ich etwas in der Schule, was aber nur daran liegt, dass ich wie in alten Zeiten alles vollständig prokrastiniere. Damit kann ich leben, solange ich dieses Jahr schaffe, denn danach folgt ohnehin die FOT.
Ansonsten verdien ich mir was als Taxiunternehmen nebenher, bin die meiste Zeit müde und alles langweilt mich. Irgendwie brauch ich ein neues Steckenpferd, um das ich mich vermehrt kümmern kann, denn im Moment gammel ich nur herum. Aber das liegt auch daran, dass mein Kopf gerade viel verarbeiten muss und sich irgendwie alles umkrempelt. Daran sind die Drogen "schuld". 
Und ich entwickle eine immer größer werdende Phobie vor Wespen und anderen geflügelten Rächern der Lüfte, die in der Lage sind mich zu stechen. Gott weiß warum, aber bei Wespen bekomme ich Panik. Jetzt sind es schon 3 Phobien, die ich habe. Hauptsache das wird nicht pathologisch, denn ich glaube, dass könnte auch mit dem Drogenkonsum zusammenhängen. Vielleicht meine erste "Psychose", aber was solls. Andere Leute haben auch Psychosen. Viele, ohne es zu wissen.
Egal, jetzt muss ich schlafen, es ist spät, zu spät.

Montag, 21. Oktober 2013

Herr der Fliegen & Le Comic Erfahrung

Das Fernweh packt mich. Seltsam ist das nicht zwangsläufig, ich bin in der Blüte meines Lebens und es passt zum menschlichen Verhalten, dann etwas erleben zu wollen. Die meisten Leute haben aber in meinem Alter keine Zeit dazu, da sie schon völlig im Ernst des Lebens gefangen sind, sie gehen arbeiten, sind eingebunden in die Gesellschaft.
Wo soll das hinführen? Wann sollen diese Menschen denn ihre Jugend leben, aufbrechen und reisen, einfach mal was erleben?
Mit 30, mit den Kindern, ein Kurz"urlaub" in der Türkei? Ich finde das einfach nicht richtig. Es gibt faszinierende Orte auf der Welt und sicher auch faszinierende Menschen. Orte wie Christiania in Dänemark, Haight-Ashbury in San Fransisco. Wie gerne würde ich mir Geld sparen und einfach losziehen, einfach einen Rucksack packen und aufbrechen. In die Schweiz, runter bis nach Italien, vielleicht nach Sardinien und von da aus nach Korsika und zurück aufs Festland nach Marsaille. Nach Amsterdam würde ich wollen, eine lange Reise erleben und am nächsten Tag weiter. Wie gerne würde ich mit meinem Rucksack über die Cliffs of Moher in Irland spazieren und in Edinburgh das Edinburgh Festival bestaunen. Oder die Ruinen in von Caerphilly Castle erklimmen. Mein Gott, diese Welt hat so viele Wunder die man entdecken kann, so viele schöne Winkel, die noch nicht von den Menschen zerstört wurden. Orte voller Natur. Hape Kerkeling hat es gemacht, er ist einen Kreuzweg gegangen, ein solches Erlebnis prägt einen doch sein ganzes Leben. Und man hat nur ein Leben, also warum nicht einfach die Erfahrung machen?
"Erwachsen" sein kann ich noch mein ganzes Leben. Und ich halte es auch nicht gerade für unwahrscheinlich, dass man gerade durch eine derartige Reise, eine ganz andere Sicht auf das Leben bekommt. Ich bräuchte nur eine Arbeit, und ich würde anfangen zu sparen. Das ist das einzige, was mich dabei stört, das es ganz ohne Geld halt doch nicht geht. Und ich müsste natürlich meine Route vorher planen. Und die Versorgung mit Lebenswichtigen Gütern wie Gras und Essen, haha.
Nein, aber ich müsste schon abstecken, welche Strecken ich zu Fuß laufe, wo ich Zug fahre, ob ich ein Fahrrad mitnehme. Und wenn ich sterbe, ermordet werden würde meinetwegen, mein Gott, dann hatte ich immerhin einen spannenden Tod und vor allem, ich würde glücklich sterben. Mehr kann man doch nicht wollen?

Und ansonsten... ich habe mich entschlossen, etwas auszuprobieren, worüber ich schon eine Weile nachdenke und was ich nun vorhabe tatsächlich -  mit der entsprechenden Planung - durch zuziehen.
Ich werde endlich einen Fliegenpilztrip probieren. Dazu werde ich mir die entsprechenden Fliegenpilze im Wald suchen, die Hut des Hautes vorsichtig entfernen und sowohl Pilz, den vorher in handliche Stücke schneide, und die Haut im Backofen bei 50 Grad trocknen. Mit einem Mörser werde ich separat die Haut als auch den Fruchtkörper pulverisieren. Ich werde natürlich ausreichend große Mengen herstellen, damit bei Gefallen des Trips in ausreichender Menge Nachschub vorhanden ist.

Die Haut des Hutes werde ich in einer Pfeife mit etwas Tabak rauchen. nach allem, was ich bisher hörte, soll sich dabei aber keine großartige Wirkung einstellen. Manche schwören darauf, andere wiederum waren enttäuscht, allerdings kann das von Pilz zu Pilz unterschiedlich sein. Daher werde ich auch jede Haut mit jeder Haut und jeden Fruchtkörper mit jedem Fruchtkörper mischen. Ich erhoffe mir davon dann eine ausgewogene Menge des Wirkstoffs.
Den Fruchtkörper kann man zum Beispiel als Tee verarbeiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das besonders wirksam sein soll. Ich sammel aber immer noch Informationen, und bis zum Wochenende muss dieses Vorhaben so oder so warten. Ich werde aber natürlich alles fein Säuberlich dokumentieren.
Es gibt noch nicht viele Tripberichte dazu auf Seiten wie Land der Träume, aber die, die ich bisher las, meinten, dass der Trip sich schwer und relativ belastend anfühlen soll. Vielleicht werde ich parallel zu meiner psychonautischen Tätigkeit mit Alice, auch die Untiefen des Fliegenpilzes auslooten. 

Aber, da sind wir beim nächsten Thema. Alice. Meine geliebte Alice.
Am 12.10. haben wir uns das letzte Mal gesehen. Im Zuge unserer Psychnonautischen Erfahrungssuche haben ich und A. also diesmal eine Dosis genommen, die, wenn auch bei Alice immer schwer einzuschätzen, definitiv über der des letzten Mal lag.
Genauer lief das ganze so ab, dass wir ankamen und beide auf Emma trafen und auf 90 km/h beschleunigten. Während dieser Beschleunigung schauten wir uns dann jeder jeweils eineinhalb Bilder von Alice an. Ein Bild jeweils ca. 150µg. Das macht insgesamt etwa 220µg für jeden. Wenn man bedenkt, dass die durchschnittlich gereichte Menge bei etwa 100µg und man dann schon spektakuläre Wirkungen bekommen kann, war das ein gewaltiger Schritt für uns. Und ja, die Klatsche kam auch postwendend. 
Zunächst mal das Setting. Wir waren auf einer Goa im Wald, rein Indoor. Die Deko des Floors bestand auf wunderschön gespannten Fäden die im Schwarzlicht natürlich leuchteten, sowie einige psychedelische Bilder an den Wänden. Es gab keinen richtigen Chillout Bereich, ein Makel, wie sich herausstellen sollte, aber es gab im Eingangsbereich einige Stühle, es gab eine Bar mit Barhockern etc. und es gab ein Ledersofa für 3 Personen, das auf einem Podest stand, und unter diesem Podest, befanden sich Boxen. Epische Erschütterungen auf dem Sofa waren anberaumt.
Draußen gab es noch einen Aussichtsturm, ein Lagerfeuer und jede Menge Fläche mit Natur und spazieren gehen.
Nunja. Während ich die 90 km/h erreichte, war ich schon ausgiebig am tanzen, war guter Dinge und voller Floorfreude auf das nun kommende. Aber mit dem, was dann kam, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich weiß gar nicht, wann die Wirkung einsetzte. Ich weiß nur noch, dass ich zu diesem Zeitpunkt wie irre am tanzen war und mein Körper sich völlig von alleine bewegte. Ich hatte mit dem was mein Körper tat, gar nichts mehr am Hut. Um mich herum entstand eine Art Blase, in der ich mich bewegte, ich sage mal, es war meine Realität. Und diese Realität, die hatte auch jeder andere um sich. Und innerhalb dieser Blasen erkannte ich keine Menschen mehr, es waren nur in sich verlaufene Farben und Formen, die sich um mich herum bewegten. Es war, als wäre die Welt einfach aus den Angeln gekippt. Irgendwann dann zogen sich die Blasen zurück, bis sie direkt auf der Haut der Leute anlagen, aber die Blasen waren noch deutlich sichtbar. Wie in einem Comic bildeten sie die Umrisse um die farblichen Spektakularitäten die da um mich herum wabberten. Wenn ich einen Menschen ansah und wissen wollte, ob ich ihn kenne, dann musste mein Gehirn erst scharf stellen. Die Farbklekse, die vorher einfach keinen Sinn ergaben, flossen zu den richtigen Stellen und ich konnte mein Gehirn fragen, ob mir diese Person bekannt ist oder nicht. Dieser Scan dauerte zum Teil echt lange und wurde natürlich dadurch behindert, dass die Menschen sich bewegten.
Irgendwann saß ich auf dem Sofa, wie, dass weiß Alice allein. Ich hüpfte auf meinem Platz zu der Musik auf und ab, während die Welt explodierte. Überall sich kreiselnde Farben, Formen, ihre Bewegungen bestimmt von der Musik. Es war heftig, überaus heftig. Die Comicumrisse wandelten sich mittlerweile von einfachen schwarzen Linien zu Buchstaben und bildeten Wörter. Sie flogen irgendwann alle um mich herum, kreiselten um meinen Kopf, flogen selbst bei geschlossenen Augen weiter. Drinnen war ich von der Intensität und der Kraft dieser Optics wie erschlagen, ich lachte dauerhaft und unkontrolliert, aber es war eine wahnsinnige Erfahrung. Irgendwann ging ich raus, und staunte nur. Draußen war die Welt nicht minder beeindruckend und faszinierend. Ich saß, für mich alleine, aber damit zufrieden, auf einer Bank und staunte einfach alles. Meine Hände, die aussahen, als würden sie verfaulen, die Waschbetonplatten, die ineinander verlaufen und einfach alles. Kein Zeitgefühl mehr, einige Handlungen kamen mir vor wie Stunden, andere wie Minuten, die aber Stunden waren. Wichtig zu wissen ist, dass die starken Optics anhielten, und auch länger angehalten hätten, wenn nicht direkt vor mir im Klo einer umgekippt wäre. Ich habe dann natürlich Hilfe geholt, aber es hat mich etwas von meinem Trip geholt. Optics hatte ich immer noch, aber die Comiclinien und Wörter waren verschwunden.
Ich wollte dann mit etwas Gras wieder den Trip ankurbeln, da machte mir aber A. einen Strich durch die Rechnung. Dieser hatte noch die volle Ladung Acid in der Blutbahn, was ich nicht bedachte, und als er kiffte, wurde es ihm einfach zu heftig und stand am Rande zum Horrortrip. Da ich jetzt auch noch auf ihn aufpassen musste, kam ich noch weiter runter. Hatte selbstverständlich immer noch Optics, aber dennoch. Seine Panik legte sich aber schnell wieder und die Situation beruhigte sich.
Viel mehr ist gar nicht mehr dazu zu sagen. Natürlich setzte sich als bald die innere Versunkenheit von Alice ein und ich grübelte einige Sachen aus, erfuhr einiges neues über mich und mein Charakter bildete sich weiter. Konsumiert habe ich noch eine weitere Pappe und jeweils beide ein Gramm Psilos. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie widerlich und widerbärstig die waren. Aber die Optics hielten auch noch, als ich gegen 14 Uhr (Was eine Gesamtdauer von 14 Stunden auf der Goa macht) zuhause ankam und irgendwann gegen 16 Uhr mit Closed Eye Visions und völlig erschöpft aufgrund des fehlenden Chillouts einschlief.
Als nächstes werden wir wohl Acid außerhalb von Goa probieren, einerseits, da wir natürlich Respekt vor Alice haben, eine derart mächtige Droge. Aber der fehlende Chillout und die dadurch einsetzende starke Erschöpfung machen auch den Trip ein wenig schlechter als er eigentlich wäre. Noch dazu wird es immer kälter und kälter, haha. Daher steuere ich für meinen Teil die 300µg im November an, dazu dann optimales Optic genießen und noch mehr über mich lernen, da mehr Ruhe und chilligere Musik, wie Washed Out.

Aber vorher die Fliegenpilzreise. Ich werde wie gesagt dokumentieren.

Und jetzt: Schule. -.-'

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Der unkonventionelle Weg - Teil 2

Doch gerade aufgrund der Tatsache, dass Besitz eben nicht dauerhaft glücklich macht, verfallen manche Menschen dem Irrglauben, sie müssten immer mehr und mehr kaufen. Aber was bleibt, wenn man alles gekauft wurde, was man nur haben möchte? Kein Mensch findet absolute Erfüllung darin, weder werden sie glücklich, noch werden sie zufrieden mit ihrem Leben an sich. Deshalb tun viele Reiche etwas für Gemeinnützige Organisationen, damit sie zufrieden mit sich und ihrem Leben sein können, und natürlich damit sie kein schlechtes Gewissen mehr haben müssen, ob ihren Reichtums. Die meisten Leute wissen aber, dass Reichtum nicht glücklich macht, mindestens nicht alleine, und daher suchen sie sich andere Wege.
Auch ich war einst auf dem ganz konventionellen Weg, suchte mir eine Person, die ich liebte und immer noch liebe, nur auf eine andere Weise. Ich teilte mein Leben mit ihr, und hatte glückliche Momente. Doch was dort entsteht ist ein von außen induziertes Glück, man ist nicht aus sich selbst heraus glücklich, sondern nur mit oder durch eine andere Person. Ich selbst war noch ebenso unglücklich wie zuvor, und vor allem wurde ich immer unglücklicher. Ich versuchte mein Leben so wie es erwartet wird, auf die Reihe zu bekommen, mit Arbeit, den normalen Weg einschlagen, wie die Menschen es zu tausenden tun, einfach nur, um irgendwann vielleicht mal glücklich zu sein. Doch je mehr ich mich zwang, diesen Weg zu gehen, desto unzufriedener wurde ich. Ich fühlte mich eingeengt von der stupiden und auf Äußerlichkeit fixierte Welt, ich begriff die Absurdität der oberflächlichen Gesellschaft nicht. Ich kam nicht damit zurecht, dass mein Leben, von dem ich nur ein einziges habe, dass dieses Leben geprägt sein soll davon, dass ich nicht mehr das tun kann worauf ich Lust habe, dass ich gezwungen bin einen Weg zu gehen, den ich nicht gehen will. Dieser Zustand hat zum Ende meiner Beziehung geführt, und damit auch zum Ende jeglichen Glücks in meinem Leben. Dieser Zustand hätte mich auch getötet, wenn ich nicht alles hingeworfen hätte. Aufgrund der Tatsache, dass es jetzt ohnehin egal war, was ich tue, führte ich ein sinnloses Lotterleben, ich tat, was ich wollte, nicht mehr nicht weniger. Ich war nicht zufrieden mit mir, aber nur, weil ich wusste, dass dieses Leben nirgendwo hin führt. Ich hatte keine Perspektive im Leben und wusste nicht, wie mein Leben nur ein Jahr später aussehen sollte. Aber als auch das mir egal wurde, wurde ich immer zufriedener. Denn das einzige, was mich bisher wirklich glücklich machte, ist Freiheit. Das wurde mir in diesem Moment auch klar, und ich begann meine Freiheit auszukosten.
Die Menschen sind allgemein so beschränkt, wie die Schafe einfach durch das Gatter zu laufen und anzufangen, das zu tun, was man von ihnen erwartet. Sie machen eine Ausbildung, finden feste Beziehungen, bekommen Kinder, manche heiraten. Sie arbeiten, um "sich was leisten zu können" - Wochentags nach 19 Uhr und am Wochenende nach der Gartenarbeit. Sie arbeiten und viele vernachlässigen dadurch ihre Kinder.
Ich will nicht bestreiten, dass dieses Leben für manche das richtige ist. Einige werden so glücklich und sind erfolgreich. Doch glaube ich fest, dass sich auch dieser Zustand zunehmend ändern wird. Unsere Gesellschaft verändert sich, die Menschen müssen mehr in weniger Zeit arbeiten, die Welt wird schneller und anstrengender. Krankheiten wie Burnout sind Volkskrankheit, Depressionen schon lange kein Tabuthema mehr. In Staaten wie den USA gehört ein Therapeut genauso zu einem, wie der Hausarzt oder die Pediküre.
Und ich bin auch überzeugt, dass wir wesentlich weniger Männer und Frauen mit Midlifecrysis hätten. Was sagt eine Midlifecrysis aus? Die Menschen realisieren, dass sie ihre Jugend nicht gelebt haben, was sie alles verpassten, als sie noch jung waren. Diesen Fehler will ich nicht machen. Ich will meine Jugend auskosten, ich will genießen, das ich hier bin, das ich jung bin, das ich Zeit habe. Ich will Fehler machen dürfen und aus diesen Fehlern lernen. Ich werde mir diese Zeit nehmen und ich werde diese Zeit genießen.
Ich habe gelernt, wir sind Menschen. Wir haben eine Lebenserwartung von gut 80-100 Jahren. Und wir haben nur dieses eine Leben, und wir sind nur für uns verantwortlich. Wenn wir erwachsen sind, ist die Zeit gekommen, dass wir unseren Weg gehen, niemand kann uns noch Entscheidungen abnehmen. Wir müssen sehen, was wir in unserer Kindheit gelernt haben, das nehmen, und hinaus in die Welt gehen. Und das Ziel keines Menschen dieser Welt dürfte sein, erfolgreich im Beruf zu sein, oder irgendwelche großartigen Dinge zu erreichen, oder Respekt, Anerkennung oder Macht. Denn am Ende unseres Lebens müssen wir uns nur vor uns selbst rechtfertigen, und wir können erst dann zufrieden sein, wenn wir es erreicht haben, glücklich zu sein und nichts zu bereuen. Ich will nicht in dem Glauben leben, ich müsste irgendwem hinterlaufen, irgendein Ziel erreichen, nur damit ich stolz auf mein Leben sein kann. Ich will einfach nur glücklich werden und ich selbst sein. Ich will auf meinem Totenbett liegen und sagen können, dass ich nichts bereue.
Ich bin 20. Ich habe noch so viel Zeit, mein Leben ernsthaft zu führen und zu versuchen, irgendwas zu erreichen. Aber bis dahin will ich alles tun, die Welt zu verstehen, zu verstehen, was wirklich wichtig ist und glücklich werden.
Bisher wurde mein Lebensweg nicht mit Rosen gepflastert. Mir ist viel Scheiße passiert und viel musste ich ertragen. Ich habe viel zurückstecken müssen. Es gab auch Hochmomente, aber umso tiefer bin ich gefallen. Mein Leben lang hab ich den dummen Fehler gemacht, auf dem was war herumzutreten und herumzukauen. Ich kann nicht vorwärts kommen und meinen Weg gehen, wenn ich mit einem Bein stets in der Vergangenheit stehe und mich selbst bemitleide. Es geht in meinem Leben nur um eine Person und zwar um mich. Und wenn ich nicht glücklich werde am Ende meines Lebens, dann kann ich nur eine Person verantwortlich machen, und zwar mich.
Vor einem Jahr und 3 Tagen trennte ich mich von meiner ersten wahren Liebe, nach beinahe 4 Jahren Beziehung. Vor einem Jahr ging es mir so schlecht, wie es mir noch nie schlecht ging. Heute sitze ich hier, und ziehe das Resümee, was alles passiert ist in diesem Jahr.
Ich habe einen Weg gefunden, den viele verteufeln werden, doch er fing an, mich glücklich zu machen. Ich habe angefangen, Drogen zu nehmen. Ich betrachte meinen Konsum noch immer kritisch und achte darauf, dass ich mich nicht da drin verliere. Ich weiß auch, dass es keine dauerhafte Lösung sein darf. Doch ich fing an Drogen zu nehmen, als ich an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen bin. Doch nun, nun geht es mir gut. Sehr gut. Ich merke, wie ich glücklich werde, wie sich mein Charakter zum besseren verändert. Wie ich Dinge verstehe, wie ich Dinge anders sehe. Ich habe eine neue Seite an mir entdeckt, eine Seite, die ich mehr mag als die Gift- und Gallespuckende, hassende Schlange in mir drin. Ich merke, wie ich mich aufraffe und bereit bin zu leben, was ich Jahrelang nicht war. Und wenn die Drogen der Preis dafür sind, wenn der Konsum einmal im Monat der Preis ist, glücklich zu sein, dann werde ich diesen Weg gehen. 
Es ist nicht so, dass ich süchtig bin oder dauerhaft konsumiere. Ich bin auch nicht nur kurz vor oder nach Goa glücklich. Sondern die ganze Zeit. Goa hat mir den Lebenswillen zurückgegeben, und auch nüchtern auf Goa wäre ich einfach zufrieden. Ich bin zufrieden, und ohne diesen Weg hätte ich es nicht geschafft. Das ist der unkonventionelle Weg.



Montag, 7. Oktober 2013

Der unkonventionelle Weg - Teil 1

Jeder Mensch auf dieser Erde strebt danach, glücklich zu sein. Jeder hat seinen ganzen eigenen Begriff, was er für Glück hält, und sie haben damit Recht. Erstmal ist Glück für jeden etwas anderes, es ist rein subjektiv. Für den einen ist es Glück, seine Kinder lachen zu sehen, Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen. Der andere wiederum findet Glück in seiner Arbeit oder seiner Kreativität. Aber das zeigt nur, dass die Menschen nicht ganz begreifen, was Glück ist. Glück sind eben nicht diese Dinge, Glück ist das, was durch diese Dinge hervorgerufen wird. Glück ist nicht Gegenständlich, Glück ist ein reines Gefühl, das ein Mensch empfinden kann.
Daraus folgert, das die Menschen nicht direkt nach dem Empfinden von Glück streben, sondern auf einen Weg, der für sie Glück empfindet - oder, wie es allzu häufig der Fall ist, einen Weg, von dem sie glauben, dass er sie glücklich machen wird. Der Weg ist, wie Konfuzius ganz richtig sagte, das Ziel. Und dieser Weg ist jedem eindeutig selbst überlassen. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, durch freie Entfaltung seiner Selbst glücklich zu werden. Doch kann kaum jemand bestreiten, dass er viele Menschen als auf dem falschen Weg betrachtet. Auch ich bin davon nicht frei, und stelle das auch jetzt, gleich zu Beginn meiner Dissertation fest, denn ich glaube, dass ich diesen Text nicht verfassen könnte, wenn ich eben nicht der Überzeugung wäre, dass manche Leute auf dem Holzweg sind.
Sehen kann man diese These schon anhand der viel gehörten Aussage "Geld alleine macht nicht glücklich". Ich glaube, dass 100% der Menschen, selbst die Reichen, dieser These zustimmen, denn - man muss sich auch etwas dafür kaufen! Ich denke daher, dass man die Aussage "Geld alleine macht nicht glücklich" mit "Besitz alleine macht nicht glücklich" gleichsetzen kann. 
Viele würden dieser Aussage sicher zustimmen, da bin ich mir sicher. Aber ich glaube nicht, dass das zutrifft. Etwas neues zu besitzen, etwas, was man sich gewünscht hat oder auf das man gewartet hat, das einen überrascht, das macht jeden Menschen in dem Moment, in dem er es erhält glücklich. Und es macht auch glücklich, wenn wir dieses etwas gebrauchen, zumindest ein wenig. 
Aber hält Glück durch Besitz nicht lange an. Und dann muss man das nächste Besitzen und dann wieder das Nächste.
Man kann also sagen, "Besitz macht nicht dauerhaft glücklich".

Fortsetzung folgt.



Land der Träume - your psychedelic community

Sonntag, 6. Oktober 2013

So schön verstrahlt

Ein sehr kühles Lied, welches ich in letzter Zeit parallel zum Gras konsumiere.

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Ironischerweise singt der Typ da über eine Frau, für mich hätte das "Sie" vielerlei Bedeutungen. Alice, Emma, Goa, sie alle haben meine Welt erleuchtet und aus dem Gutbürgerlichen Einheitssumpf herausgeholt. Dann passt der Text aber auch wie Arsch auf Eimer.

Egal. Ich werde Psychonaut, und werde jetzt die Tiefen und Untiefen des LSD ausprobieren. Bis Silvester wollen Aleksandr und ich unsere Dosis stetig steigern bis wir an Silvester eine tiefe spirituelle psychedelische Erfahrung machen. Ich bin gespannt auf dieses Kapitel meines Lebens. Nach dem ich mich ohnehin schon nachhaltig nicht nur durch den regelmäßigen Goabesuch, sondern gerade durch den Konsum des LSD verändert habe, so sehr, wie ich es nie für möglich hielt, freue ich mich auf die nun kommenden Erfahrungen und die Weisheiten die sich mir noch offenbaren werden. 
All diese Erkenntnisse die ich schon hatte und die ich immer in noch keine Ordnung bringen konnte. Nicht mal Pilze, die ich schon wesentlich höher dosiert habe, habe keine derart psychonautische Wirkung. Mit LSD tauchte ich tief in meine eigene Psyche ein und entwirrte das Gehedder aus Gedanken und Richtungen in meinem Kopf, ordnete sie und verstand dann was in der Welt passiert. Was wirklich wichtig ist und was nicht. Ich begriff, was ich schon wusste. Das hört sich seltsam an, aber es ist wahr. Ich weiß seit Jahren, dass Menschen sich überall auf der Welt gegenseitig Leid antun, dass Leid, Hass, Angst, Neid und Habgier die bestimmenden Motive auf dieser Welt sind. Aber erstmals begriff ich diesen Sachverhalt in seiner ganzen Größe. Erstmals war ich nicht mehr wütend darüber, sondern ich war traurig. Eine tiefe und alles erfüllende Traurigkeit machte sich in mir breit, weil ich sah, wie gut es mir ging, wie gut es all den anderen Menschen geht, und dass jeder diese Gefühle haben könnte, wenn ihre Hirne nicht völlig zugemüllt wären mit dem Anhaften an weltlichen Dingen. Was ist denn schon das tolle Auto oder der große Fernseher am Ende wert, wenn ich nicht glücklich bin? Was ist es denn wert, wenn ich 1000ende im Monat verdiene, aber weder die Zeit noch die Interessen habe, dieses Geld auszugeben? Und nicht mal glücklich bei dem bin was ich dort tu? Was ich sagen will, ist, dass ich Begriff das die Welt am Abgrund steht, aber vielmehr sich so viele Menschen auf einem absoluten Irrweg befinden. Menschen sind per se wundervolle Wesen die vieles erreichen könnten, aber das was unsere Gesellschaft in die Köpfe der Menschen injiziert ist das Gift, dass die Welt erst schlecht macht. Die gesamte Denkweise unserer Welt ist völlig verkommen und völlig falsch, und absurd ist es schon lange. Unsere Systeme werden in Bälde zusammenbrechen, einfach weil wir um unseren aktuellen Lebensstandart behalten zu können, noch produktiver werden müssten - was aber nahe an der Grenze zur Unmöglichkeit ist. Aber die Menschen denken nicht um, in keinerlei Hinsicht. Und das machte mich traurig.
Aber eben weil die Menschen derartige Dinge mit LSD erkennen, sind Psychedelika verboten. Keine Regierung dieser Welt möchte, dass massenhaft Menschen erkennen, dass sie nicht für sich leben. Nicht leben, um sich glücklich zu machen, oder auch nur irgendwann zu werden, sondern um ihre Rolle zu erfüllen.
Aber ich habe die Möglichkeit genau das anders zu machen, denn ich habe es erkannt. Ich werde mich und mein Leben, von dem ich nur ein bewusst Wahrgenommenes habe, nicht versklaven lassen unter dem ständigen Drängen, unbedingt produktiv für die Gesellschaft zu sein.
Und bei all dem wird mir Alice stets zur Seite stehen und mich auf den Weg zurückführen, wenn ich ihn verloren habe.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Blablablubberblubberfaselblubberbla

Ein denkwürdiger Tag für das Internet heute. Die Seidenstraße, die "Silk Road" wurde geschlossen, von der Regierung der Vereinigten Staaten.

Das brachte nicht nur den Bitcoinkurs um etwa hundert Dollar (oder irre ich mich?) zum fallen, sondern dürfte jetzt so manchen Konsumenten bzw. Verkäufer den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Die einen, weil sie ihren Stoff nicht mehr bekommen, und die anderen, weil sie vermutlich hops gehen könnten.
Spaßig, das als Außenstehender mit anzugucken. Ich hätte schon von allen guten Geistern verlassen sein müssen, um überhaupt auf die Idee zu kommen, dort zu kaufen. Aber einige tun das offenbar, und das halte ich eigentlich für überraschend. Ich war ziemlich überzeugt, als ich das erste Mal davon hörte, dass dort extrem viel betrogen werden würde.
Was auch immer. Worauf ich raus will, ist, dass es doch eh keinen Sinn macht. Die Politiker und Behörden der großen Länder dieser Welt verstehen einfach nicht, dass das Internet mittlerweile allgegenwärtig ist und alles untergräbt, wenn die Leute es wollen. Das heißt, die Leute wollen Drogen konsumieren. Und sie wollen die Waren aus dem Internet. Innerhalb von 2, vielleicht 3 Wochen wird es eine neue, eine zweite Silkroad geben. Das ist genauso klar wie es das bei "kino.to" oder "movie2k.to" ist/war. Der Kampf gegen das Internet ist ein Kampf gegen Windmühlen, denn das Internet ist der Wille der Menschen. Im Internet setzt sich das durch, was die Menschen wollen, und das wird immer so sein und immer so bleiben.
Außerdem haben alle Staaten dieser Welt schon lange den Krieg gegen die Drogen verloren, auf jedem Posten. Sei es der heimliche Krieg in den westlichen Staaten, oder der offene Drogenkrieg wie in Mexiko, sich gegen die Drogen zu stellen ist zwecklos. Auch wenn ich damit keinesfalls eine Legalisierung fordere. 
In Deutschland ist es unfassbar einfach an Drogen zu kommen, und ich denke der Anteil der Bevölkerung, der dieses auch tut, dürfte gewaltig sein.
Ich denke daher, dass die strikte Drogenprohibition wie wir sie im Moment haben ein absoluter Fehlgriff ist. Drogen sind ein stark Stigmatisiertes Thema, als Konsument kann man sich keiner Diskussion stellen, da einem sämtlicher Verstand oder die Fähigkeit zu denken vollständig aberkannt wird. Man ist dann ein Drogenopfer, schlimmsten Falls ein "Suchti". Viel lächerlicher wird eine Diskussion mit einem Non-Konsumenten dann, wenn er Drogen sämtliches langfristig Leben verbesserndes Potential abspricht. Mich zum Beispiel hat der Konsum aus der Depression gezogen. Dennoch wird das damit verbundene Glücksgefühl einiger meiner Diskussionspartner als "nicht echt" abgetan.
Was definiert denn bitte echtes Glück? Echtes Glück ist Glück, ganz egal, durch was es hervorgerufen wird. Ich bin kein weniger wertvoller (oder wertloser) Mensch, nur weil ich mit oder ohne oder mit was ganz anderem glücklich wurde. Was zählt ist, dass MIR die Drogen geholfen haben. 
Generell geht das Stigma und Dogma der Drogenpolitik noch weiter. Niemand hinterfragt, warum Drogen wirklich verboten sind. Jeder, mit nur ein wenig Verstand, wird wohl darauf kommen, dass es NICHT mit einer sich sorgenden, liebenden Regierung zu tun  hat, die die Gesundheit ihrer Bürger im Sinn hat.
Ansonsten wären Alkohol, Nikotin, Koffein, Fast Food, Transfette, Atomkraftwerke ebenfalls verboten, ärztliche Behandlung kostenlos und wir hätten schon lange ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.
Das Problem mit Drogen, vor allem den Bewusstseins erweiternden Drogen, ist, dass sie deine Augen für eine viel größere Realität als die in der du lebst, öffnen. Im Prinzip ist es so, dass du in einer Blase lebst, diese Blase ist deine Realität. Jeder Mensch hat eine solche Blase und sie alle überschneiden sich ein Stück weit. Dennoch nimmst du nur deine eigene Realität war, außer in den Schnittpunkten mit anderen Menschen. Mit deiner Familie oder deinem Lebenspartner ist deine Blase eng verwoben, ihr teilt viel Platz dieser Blase. Doch auch wenn du nur neben jemandem im Bus sitzt, dann teilt ihr schon die selbe Realität und eure Blasen berühren sich in einem winzigen Punkt. So in etwa darf man sich das vorstellen. Mit bewusstseinserweiternden Drogen aber, wird nicht nur die eigene Blase größer, du bist auch eins mit den anderen Blasen um dich herum. Deine Augen sind für völlig andere Realitäten geöffnet und du verstehst und begreifst völlig andere Dinge. Du bist glücklich und vor allem bekommst du einen Vorgeschmack auf etwas, was wahre Freiheit ist. Was es bedeutet, wirklich und vollkommen frei zu sein. Dir mag, als Non-Konsument, zwar gesagt werden, du bist frei, du kannst tun und lassen was du willst - aber das kannst du eben nicht. Dein Leben wird an vielen Stellen unabdingbar und von oberster Stelle eingeengt und somit bist du nicht frei. Diese Fesseln und Schranken legst du aber ab, sobald du dich mit jenen Drogen vertraut machst. Du begreifst auch, dass es nicht nur deine Realität gibt, sondern noch viele andere. Du begreifst das wir alle zusammen auf diesem wunderbaren Planeten sind, und das es die Regierungen und Menschen sind, die uns allen das Leben zur Hölle machen. 
Wenn nun große Teile der Bevölkerung diese Erkenntnisse bekämen und sie für wahr und richtig erachten, dann wäre das gefährlich für jede Profitorientierte Regierung. Aus diesem Grunde wurde das LSD in den USA verboten, die Hippiebewegung wuchs und wuchs, und die Stimme gegen das Verhalten der Regierung wurde lauter und lauter. 
Und auch heute noch ist es dasselbe. Würde LSD legal werden, für nur wenige Tage und jeder Mensch würde nur einen Trip machen, JEDER Mensch, wären Kriege und Religionen innerhalb weniger Jahre verschwunden und die Welt würde ein besserer Ort werden, da jeder Mensch viel umfassender verstehen könnte, was sein Handeln ausmacht und was es bei anderen anrichtet. Die Menschen würden mehr Rücksicht aufeinander nehmen und in eine Symbiose mit der Natur eingehen, so wie es doch so oft geschieht, auf Goa.

Dienstag, 3. September 2013

Liebeserklärung


Es ist immer anders, es war immer wieder anders. Es ist nie gleich. Ich weiß, was mich erwartet und ich freue mich darauf. Doch dann, wenn ich die Drogen nehme, ist alles so anders, dass ich vorher nie auch nur ansatzweise an den wahren Inhalt dieses Rauschs gekommen wäre. Ich will spielen. Ich will völlig entkoppelt sein aus der Realität und wie ein kleines Kind hüpfen, ich will die Menschen sehen, wie sie tanzen und wie sie eine schöne Zeit haben. Das ist es, was den Rausch so erlebenswert macht. Die völlige Emphatie, und das Loslassen von allem, was mich irgendwie hier, in der Realität, gehalten hat. Ich bin sorgenlos. 
Ich merke, wie der Trip kommt. Ich merke, dass sich etwas anbahnt in mir, als würden alle Emotionen durch eine ganz winzige Stelle in mir, die zugemauert wurde. Ich spüre die Bässe, ich sehe das Licht. Ich spüre, das ich anfange, leicht zu sein. Mein Körper ist von einer atemberaubenden Agilität, ich fange an, sie auszukosten. Ich bewege mich durch den Raum, aber dieser Raum ist anders. Er ist erfüllt von den Wellen der Musik, Wellen, die wie ein Meer auf mich zu rollen, meinen Körper erfassen und fortreißen. Ich bewege mich von selbst. Ich habe nicht die Kontrolle verloren, ich habe sie abgegeben. Ich habe sie in die Hände des MDMA gelegt, das durch meinen Körper zirkuliert, und ich vertraue darauf.Ich vertraue dem Universum, dass es mich lenkt, und auf mich aufpasst, während ich mich verliere. Ich spüre, wie die Dämme brechen. Und dann, mit einem Mal, ergießt sich alles Glück, alle Freude und jede Euphorie in mir, ich bin in einem wahnsinnigen Rausch. Alles ist schneller, schöner und so viel intensiver. Ich spüre die Bewegungen meines Körpers und mein Geist selbst sieht mir zu. Ich spüre, dass meine Beine stampfen, auftreten, abheben im Takt der Bässe. Und meine Arme fliegen umher, sie treiben im Wasser der Musik, allgegenwärtig. Ich realisiere, dass ich grinse, das ich lache. Ich lache die Menschen an, und sie lachen zurück. Ich weiß, sie fühlen so wie ich. Ich bin frei, endlich bin ich frei. Mein Kopf, bar aller Sorgen, mein Körper, enthemmt wie er schon immer wollte. Ich fühle, das ich lebe und das ich endlich zuhause bin. Fremde Menschen, ich sehe sie vor mir tanzen, und ich fasse sie an den Händen und wir drehen uns im Kreis. Für einen kurzen Moment, kommt es mir vor, als hätten nicht unsere Körper uns berührt, sondern unsere Seelen, unser Inneres. Als hätten wir nur einen kurzen Augenblick all das Glück, das uns gerade wiederfährt geteilt. Ich treibe mit dem Moment, nichts was morgen ist oder gestern war kann mich jetzt beeindrucken. Ich bin wichtig, das es mir gut geht ist wichtig. Das es den Leuten hier gut geht ist wichtig. Denn ich liebe sie. Ich weiß, dass ich sie liebe, auch wenn ich nüchtern bin. Ich liebe sie nicht auf eine platonische Weise, sondern ich liebe sie, weil sie hier sind und all ihr innerstes vor uns allen hier offenbaren und das sie hier sind, um uns eine gute Zeit zu ermöglichen. Jeder dieser Menschen hat es verdient, hier an dieser Stelle der Realität ebenso zu entfliehen wie ich. Und das sie mich nicht für das verurteilen, das danke ich ihnen. Doch dann, merke ich, meine Beine stehen still. Der Bass hat sich in einen rauschenden Bach verwandelt, tiefe summende Töne bilden eine Melodie und formen einen Sinn für mich in meinem Kopf. Ich weiß, dass dies nicht einfach Musik ist. So klingt die Welt. Dies ist die Melodie des Lebens, der Welt, des Universums. Und es sagt mir "Sei du selbst. Achte auf dich, denn das ist wichtig. Geht es dir gut? Trinkst du genug? Du weißt, du musst vorsichtig sein, du darfst nichts übertreiben, damit die Welt weiterhin schön ist. Damit du weiterhin dieses Glück genießen darfst. Nur wenn du dir sicher bist, dass du und dein Leben okay sind, nur dann schenke ich dir weiterhin diese vollkommenen Momente. Sei frei. Sei du selbst. Nur das zählt." Und schon geht der Bass weiter, und ich stampfe, springe, hüpfe und laufe, wissend das meine Freunde und die auch die Fremden hier sind und hier bleiben. MDMA, ich liebe dich. 

Und heute?

Mein Leben vor einem halben Jahr:

Ich komme in einen Raum. Obwohl er nicht sehr groß ist, ist seine Decke sehr hoch, so hoch, dass ich sie nicht mehr sehen kann. Es ist dunkel in dem Raum. Und er ist absolut leer. Nichts ist in diesem Raum, nur ich. Ich ganz alleine. Es ist jedem egal, dass ich in diesem Raum bin, und das erkenne ich. Ich erkenne, dass ich jedem egal bin. Egal wem. Ich bin hier, und ich bin alleine, und jeder kümmert sich nur um sich selbst. Niemand sagt, "Hey, er ist ganz alleine da, lasst ihm uns helfen!". Ich merke, die Menschen treten nicht mit mir in Kontakt, um mir zu helfen. Sie wollen nur ihren eigenen, egoistischen und ganz simplen Vorteil erarbeiten, mit Lügen und Hinterlist. Selbst jene, die ich dachte zu lieben, wenden sich ab von mir. Gibt es sie überhaupt, die Liebe? Diese Frage bleibt lange unbeantwortet und wird es auch bleiben. Ich stelle diese Frage nicht mehr, es spielt keine Rolle. Denn selbst wenn ich die Antwort fände, welche Rolle spielt es schon? Ich hinterlasse keine Spuren auf dem Angesicht der Erde. Ich werde vergessen werden wie alle vor mir vergessen wurden, all die Millionen Namenlose. Und ich könnte auch genauso gut nicht existieren, und keinen Menschen würde es auffallen, keiner würde sagen "Moment, in diesem Raum fehlt doch jemand!" Irgendwer anders würde meinen Raum einfach übernehmen und dieselbe Rolle spielen wie ich, die selbe, ebenso nichtige und unwichtige Rolle. Das was bleibt ist mein verrottendes Fleisch in der Erde. Und egal, wie viele Menschen und wie viele "Freunde" ich um mich scharre, ich sterbe alleine. Ich bin hier, und dann plötzlich nicht mehr. Ich werde tot sein, verschwunden. Und nichts von mir wichtiger als ein Tropfen im Ozean.

Was soll ich tun?

Ich nahm eine Pille. Und die Welt explodierte vor meinen Augen. Es war bunt. Es war laut. Es war Glück. Freude, Atemlose Aufregung, Erregung. Geschmacksverstärker für die Sinne, Rausch. Die Pupillen zuckten, wahllos, willkürlich. Bunte Gase, oder doch Licht? Leute, Licht, Musik und Liebe. Liebe für alles. 
Den Takt der Zeit hören, die Stimme des Universum summen hören und das Blut austauschen. 
Leben. Das Leben fühlen, schmecken, hören, essen, es verschlingen und ganz in sich aufnehmen und es lieben - Das Leben!

Sonntag, 4. August 2013

"Das geht voll ab"

Wonderland steht kurz bevor, und noch immer hab ich meinen ausführlichen Bericht über Tannengrund nicht veröffentlicht. Doch jener Zustand hat zwei einfache Gründe:

1. Das Verarbeiten der Erlebnisse dieser Nächte beansprucht eine lange Zeit und 
2. Noch heute kann ich die Dinge ab Samstag Mittag nicht mehr in eine zeitliche Kausalität bringen. Ich weiß nicht, wann was wo und mit wem und wie geschah. Doch dazu kommen wir gleich.
Wenn ich von dieser ganz besonderen Reise berichte, muss ich vorne anfangen. Ich brach bereits vormittags in Richtung A. auf. Wir luden ein und holten dann V., F., der das erste Mal mitkam, sowie N. ab, den ich zuvor nicht kannte.
Die Reise lief an sich recht Ereignislos ab. Zumindest bis wir unser Ziel fast erreichten, und N. nach dem Weg fragte, in einem Supermarkt. Ich kann bis heute nicht aufzählen, was er dabei alles gestohlen hat. Waffeln, Mentos, Zigaretten, Feuerzeuge. Sie alle holte er aus seinen Hosenbeinen. Reine Zauberei.
Doch wir erreichten unser Ziel, wir bauten unsere Zelte auf und dann wartete man auf den Einlass. Wir spackten noch nichts großes, aber ließen das Gras natürlich durch unsere Gruppe wandern. Mit einigen Zeltnachbarn belief sich unsere Gruppe auf wohl gefühlt 10 bis 15 Leute... Nunja, dies ist der passende Moment um festzustellen: F., der eigentlich ein Metallhead ist, ist der gierigste Mensch auf einer Goa, den ich jemals gesehen habe. Kaum zog einer an der Tüte, schon schrie er, er wolle auch. Er schnorrte sich im Laufe des Samstags von 7 Leuten einen Zug an deren Tüten auf dem Floor, mit einer Tüte rannte er sogar davon. Der Typ war übelst mett.
Aber nunja. Um kurz vor 19 Uhr am Freitag, baute ich mir ein halbes Teil, meine Reliquie, mein Überbleibsel von Schallgitter, ein. Jener Rausch, er war unfassbar. Ich bekomme den Zeitlichen Ablauf ob des berauschenden Gefühls kaum auf die Reihe, ich weiß nur, wie ich unzählige Leute ansprach, ich lerne Judith und Piet kennen, Conny die Klofrau, Leute, die ich danach nie wieder sah, Olaf. Sie alle lernte ich kennen, doch ich weiß nicht mehr wann, wo und in welcher Reihenfolge. Ich tanzte in einem Rausch aus Farben und Formen und Menschen, auf diesem Floor, auf jenem Floor, ich umarmte Leute die ich nicht kannte, einfach, weil diese unendliche Woge der Empathie in mir danach verlangte. Ich sah diese Menschen und ich sah wie sie glücklich waren und ich war glücklich und ich war froh, dass sie glücklich waren. Selten hatte ich das Gefühl, Menschen, einfachen Menschen, derartige Zuneigung zuzubringen.
Ich weiß nicht, was diesen Abend alles geschah. Aber ich weiß, dass ich ab 4 Uhr alleine da war, also keiner meiner Goabuddys in der Nähe. Und ich tanzte mit all meiner Energie auf dem Goafloor. Die Bässe bestimmten meine Atmung, meinen Takt und den Rhythmus meiner Bewegungen, die Geschwindigkeit meiner Beine, die Richtung. Jedes noch so kleine Detail, jede Veränderung in meiner Umgebung nahm ich wahr, doch es war nicht wirklich ich, sondern mein inneres Selbst, das völlig getrennt von meinem Körper sich durch die Melodien bewegte. Die Melodien, die ich völlig abgesondert von den Taktgebenden Bässen wahrnahm, die wie ein zweites Lied, das ich mit einem zweiten Gehör hörte, meinem Oberkörper die Richtung, die Bewegung und die Geschwindigkeit wies. Ich war völlig eins mit der Musik und trieb mit ihr durch die Nacht, durch die Sterne über mir. Sie rasten an mir vorbei, über mir hinweg, doch nie zufällig. Ich kontrollierte sie und steuerte sie, ich wies ihnen ihre Plätze am Himmel zu. Es war eine einzige, riesige Ordnung im Absoluten Chaos. Ich weiß nicht, wie und wann ich zurück zum Zeltplatz kam. Aber ich weiß, dass ich diesen Tanz, ich ganz alleine mit mir selbst und den Sternen über mir, niemals vergessen werde.
Samstag sollte vom Charakter her ein ganz anderer Tag werden. 
In jenem Wald wurden Teppiche und Polster ausgelegt, eine Chillout-Area. Ja, zumindest ich spackte ab 11 Uhr morgens kontinuierlich. Was ich jedoch feststellte... Der Konsum von Gras auf Teile bringt dich vollends aus der fassung. Du staunst, und weißt selbst nicht über was. Alles ist weich, alles ist intensiv, alles ist so viel deutlicher, echter und dumpfer als in Realität. Es war Zufall, dass ich diese Wirkung entdeckte, doch wir nutzen sie aus. Bis zum Abend. Ich nahm diesen Abend Magic Mushrooms.
Wie soll man beschreiben, was dort mit einem passiert.
Wenn wir unseren Blick über unsere Umgebung schweifen lassen, rein objektiv, was sehen wir da. Wir sehen viele Farbfacetten in verschiedenen Formen, die ein Bild ergeben. Unser Gehirn sagt uns, in dem es das, was es dort sieht, mit bereits gesehenem vergleicht, was wir dort sehen. Es sagt uns, wie weit es entfernt ist, aber das is der Punkt. Unser Gehirn schafft Dreidimensionalität. Doch ich SAH dreidimensional. Ich sah spektrale Formen und Bilder in den Blättern, rotierende Äste und Gesichter, ich sah wie die Äste auf mich zeigten, ich sah Löcher in den Bäumen! Löcher. Und in diesen Löchern glitzerten kleine Funken, die mich freundlich anlächelten. Ich sah sie an, und die Bäume lebten. Alle Blätter wanderten in Endlosen Kolonnen über die Äste die Krone entlang, bildeten Ringe um die Funken, drehten sich um sich selbst und die Ringe in die jeweils umgekehrte Richtung des Nächsten, alles im Takt der Musik. Eine Bewegung mit den Augen und die Blätter stoben auseinander wie scheue Rehe.
Wir spazierten, doch ich weiß nicht wo, ich weiß nicht wie lange. Ich traf Leute die ich kannte, doch konnte nicht reden, nur lachen. Lachen vor unendlicher Freude, die mich erfasste, unendliches Glück. Diese Dinge, die ich sah, sie machten mich froh und glücklich. Ich sah mich selbst aus der dritten Perspektive, ich tanzte und ich weiß nicht wie lange. Ich habe keinerlei Erinnerung in welcher Reihenfolge und wann genau jener Tag endete, aber es sollte der letzte Tag, und doch der Beste, auf diesem Festival sein.
Denn am nächsten Tag brachen wir bereits früh auf, wir umfuhren die Polizei, und erreichten dann, trotz Widrigkeiten und Aufregung, doch unsere Heimat, unsere Duschen, Essen und ein warmes Bett.

Und einmal mehr... Danke Goa, danke, dass du mir die besten Tage meines bisherigen Lebens bescherst. Danke.