Dienstag, 3. September 2013

Und heute?

Mein Leben vor einem halben Jahr:

Ich komme in einen Raum. Obwohl er nicht sehr groß ist, ist seine Decke sehr hoch, so hoch, dass ich sie nicht mehr sehen kann. Es ist dunkel in dem Raum. Und er ist absolut leer. Nichts ist in diesem Raum, nur ich. Ich ganz alleine. Es ist jedem egal, dass ich in diesem Raum bin, und das erkenne ich. Ich erkenne, dass ich jedem egal bin. Egal wem. Ich bin hier, und ich bin alleine, und jeder kümmert sich nur um sich selbst. Niemand sagt, "Hey, er ist ganz alleine da, lasst ihm uns helfen!". Ich merke, die Menschen treten nicht mit mir in Kontakt, um mir zu helfen. Sie wollen nur ihren eigenen, egoistischen und ganz simplen Vorteil erarbeiten, mit Lügen und Hinterlist. Selbst jene, die ich dachte zu lieben, wenden sich ab von mir. Gibt es sie überhaupt, die Liebe? Diese Frage bleibt lange unbeantwortet und wird es auch bleiben. Ich stelle diese Frage nicht mehr, es spielt keine Rolle. Denn selbst wenn ich die Antwort fände, welche Rolle spielt es schon? Ich hinterlasse keine Spuren auf dem Angesicht der Erde. Ich werde vergessen werden wie alle vor mir vergessen wurden, all die Millionen Namenlose. Und ich könnte auch genauso gut nicht existieren, und keinen Menschen würde es auffallen, keiner würde sagen "Moment, in diesem Raum fehlt doch jemand!" Irgendwer anders würde meinen Raum einfach übernehmen und dieselbe Rolle spielen wie ich, die selbe, ebenso nichtige und unwichtige Rolle. Das was bleibt ist mein verrottendes Fleisch in der Erde. Und egal, wie viele Menschen und wie viele "Freunde" ich um mich scharre, ich sterbe alleine. Ich bin hier, und dann plötzlich nicht mehr. Ich werde tot sein, verschwunden. Und nichts von mir wichtiger als ein Tropfen im Ozean.

Was soll ich tun?

Ich nahm eine Pille. Und die Welt explodierte vor meinen Augen. Es war bunt. Es war laut. Es war Glück. Freude, Atemlose Aufregung, Erregung. Geschmacksverstärker für die Sinne, Rausch. Die Pupillen zuckten, wahllos, willkürlich. Bunte Gase, oder doch Licht? Leute, Licht, Musik und Liebe. Liebe für alles. 
Den Takt der Zeit hören, die Stimme des Universum summen hören und das Blut austauschen. 
Leben. Das Leben fühlen, schmecken, hören, essen, es verschlingen und ganz in sich aufnehmen und es lieben - Das Leben!

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