Samstag, 14. Mai 2016

Weißes Rauschen

Ich bin ein Mensch mit reichlich Fehlern, das habe ich nie bestritten. Ich habe sehr viele Sachen falsch gemacht in meinem Leben, und vor allem habe ich einige ganz gewaltige Risse in der Schüssel.
Das ist ernster gemeint als es klingt. Ich bin in mancher Beziehung wirklich krank, psychisch. Ich weiß nicht, inwiefern, sicher könnte man das diagnostizieren, aber ich ich weiß nicht ob da ein Ödipuskomplex oder Borderlinesyndrom bei raus kommt, oder wieder etwas ganz anderes. ich traue der Psychologie ohnehin nicht. Die wahren Mechanismen kann man nur selbst wissen und grundsätzlich ist jede Depression auch unterschiedlich. Psychologie ist immer nur "das Problem eingrenzen" und nie das Problem beheben. 
Außerdem bin ich es Leid, Dingen Namen geben zu müssen. Ich bin an einem Punkt der Selbstakzeptanz, aber vielleicht auch Gleichgültigkeit angelangt, die es mir erlaubt, mir absolut null Gedanken zu machen über meine Emotionen. Ich nehme sie einfach hin und akzeptiere sie als Teil von mir. Wenn mich etwas verletzt oder traurig macht, dann wehre ich mich nicht gegen wie auch immer geartete, darin begründete, schlechte Laune. Es ist Ausdruck meiner Persönlichkeit das mir das wehtut und ich wehre mich nicht gegen mich selbst. Ich versuche die Ursachen ausfindig zu machen, aber selbst das gelingt nicht immer.
So auch zu diesem Zeitpunkt. Meine Liebe ist weit von mir entfernt, und je größerer der physische Abstand zwischen uns desto schlechter geht es mir. Und es geht mir wirklich, wirklich schlecht. 
Es ist für mich selbst erschreckend, wie sehr ich mich gehen lasse, aber ich hab auch nicht die Kraft mich dagegen zu wehren. Es bleibt also nur zu hoffen, dass sie schnell wiederkehrt.
Jetzt werde ich mich zur Nacht betten, ich arbeite derzeit als Putzkraft, und das von Montag bis Samstags. Ich stehe um halb 5 auf, was anstrengend ist, aber es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, man kann sich nicht mehr ganz so viel vorwerfen lassen.