Montag, 25. Februar 2013

Belanglos.

Mal wieder eine lange Pause. Seltsame Sache an sich, denn ich habe 2 Blogeinträge angefangen, aber mich dann irgendwann in Details und inhaltlichen Denkblockaden verloren, Punkte, an denen ich nicht weiterkam, noch nicht. Das ist meist so, wenn ich über ein bestimmtes Thema schreiben will. Schreiben hilft, Dinge besser zu verstehen und zu ergründen. Man nimmt abstrakten Denkvorgängen und Prozessen die Undurchsichtigkeit und gibt sie in Form von Zusammenhängen und Zuschaustellungen wider, so kann man sich selbst ein besseres Bild machen. Das funktioniert aber nur, wenn man ebenso abstrakt schreibt und zeichnet, wie die Vorgänge selbst sind, mit anderen Worten, wenn man auf einem Blatt Papier, mit einem analogen Schreibutensil Stichpunkte und Absätze schreibt und diese logisch miteinander verkettet. Aber einen nicht zuende gedachten Prozess, den kann ich nicht oder nur schwerlich, in eine logische Reihenfolge bringen und dementsprechend auch nicht schreiben. Ich verliere dann den Blick fürs wesentliche. Es funktioniert besser, wenn ich einfach drauf los schreibe, auch wenn sich dann dieser Blog in absoluter Belanglosigkeit verliert. Was gibt es denn neues? Ich mache gerade durch. ich habe mal wieder nicht geschlafen, allein aufgrund dessen, dass mein Bruder um 6 zur Arbeit muss, und sich jemand um den Hund kümmern muss. Er hat tatsächlich Arbeit, und ich denke, seine neue Freundin ist daran nicht ganz unschuldig. Ein Trottel ist er. Aber nur aufgrund meiner persönlichen Laune, nicht aus richtigen Gründen. Und ansonsten konsumiere ich seit Tagen die Serie "Battlestar Galactica" was gar nicht gut ist, da ich mich wieder im SciFi verliere. Und nun verlässt mich auch schon die Lust zu schreiben, da mir die Belanglosigkeit dieses Eintrags jetzt schon auf die Nerven geht. Es gibt nichts interessantes zu berichten und ich kann nicht über spezielle Themen nachdenken, wenn ich nicht dieses spezielle Thema vollständig durchdacht habe.

Dienstag, 5. Februar 2013

Heilige Hallen

Heute soll der Titel mal nicht nur ein Liedtitel sein, sondern zugleich auch mal Sinn ergeben. Denn Gemeinhin ist mein Gelaber echt recht sinnfrei und daher ist es schwer, dafür eine Überschrift zu finden. Nunja.
Heilige Hallen. Eigentlich ist es keine Halle, es ist ein Raum, der einzige Raum, in dem ich mich unbegrenzt lange aufhalten kann, ohne das ich mich über lang oder kurz unwohl, beobachtet oder fremd fühle. Mein Zimmer ist eine Konstellation, ein Sammelsurium aus Dingen die ich mag, und sie alle habe ich so zusammengefügt, dass ich in ihnen leben kann. Denn eines ist mein Zimmer sich nicht - Aus Ikea entliehen. Bis auf ein Regal, muss ich zugeben. In diesem Zimmer befinden sich außerdem 2 Schreibtische, an einem saß ich einst und schrieb und bastelte, Dinge die ich beide leider aufgegeben habe. Dann noch das Allerheiligste, der andere Schreibtisch, mein Refugium, der Unberührbare. Meine Heimstatt, mein Thron. Hier sitze ich. Ich sitze immer hier, ich sitze nur hier, mindestens 8 Stunden am Tag - Mindestens!
Ein Bett nimmt etwa ein drittel der Fläche ein, King Size. Ja, ein großes Bett ist wichtig, ob nun alleine oder zu zweit. Oder mit Hund und Katze. Und noch dazu steht es direkt hinter meinem Stuhl. Nicht selten kommt es vor, dass ich mich nach einer 16 Stunden Session einfach umdrehe und fallen lasse. Ich schlafe dann einfach quer auf dem Bett liegend ein, wen sollte das auch stören?
Dann habe ich ein Ikearegal, ein Ikearegal mit 8 großen, Quadratischen Fächern. Heute sind sie voller Müll und Unnötigkeiten aber vor nicht allzu langer Zeit noch präsentierte ich an dieser Stelle stolz meine Kriegsschiffe. Und dann noch ein Regal, in dem sich meine Kleidung aufhalten sollte, aber diese befindet sich ausschließlich auf einem Stuhl, einem weiteren. Und dann hab ich noch eine Art Schrank, auf dem Stand einst ein Fernseher und eine X-Box, und eines Tages werden diese beiden Dinge dort wieder stehen.
Und das war eigentlich beinahe alles. Willkürlich sind an den Wänden noch Regale mit allerlei Tand befestigt, so zum Beispiel meine Spiele, meine Nuka-Cola Sammlung und meine 1-Meter-Tirpitz.
Alles in allem ist alles sehr sehr zugemüllt und unordentlich, überall liegt Kleidung, teils Staub und Papierschnipsel herum.
Es kotzt mich an und ich will unbedingt mal aufräumen, aber ich schaffs einfach nicht. Das eigentliche Interessante sind aber meine Wände.
3 Irische Flaggen, eine Deutsche, eine des Deutschen Kaiserreiches und eine Schottische zieren bisher meine Wände, aber weitere werden Folgen, sobald ich mehr Wand habe... Ähm, ja. Noch dazu kommen Porträts der wohlbekannten "L" und "Kira", aus dem Manga Death Note. Ebenfalls aus einem Manga entstammen Bee, Pain, und Gaara.
Ein uraltes Bild von heulenden Wölfen, das schon lange bei mir ist, und das ich mein Leben lang behalten werde, was an der Beschaffenheit dieses "Werkes" liegt. Denn eigentlich ist es das Diebesgut aus einem T-Shirt-Druckerstandes in irgendeiner Stadt wo ich als Kind mal war. Denn bevor so ein weißes T-Shirt mit einem Motiv bedruckt wurde, konnte man sich das Motiv auswählen, und die befanden sich halt auf einem Stück Papier... Na, es fühlt sich an wie sehr sehr grober Stoff. Und da ist eben dieses Motiv spiegelverkehrt drauf, und dieses wurde eben auf ein T-Shirt gelegt und durch große Hitze wurde dann die Farbe, die in diesem Vordruck war, auf das T-Shirt gebracht. Ergo brauchte man für ein T-Shirt ein Motiv. Und ich habe mir dann damals einfach einen solchen Vordruck geklaut, da es sich einfach wunderbar anfühlte, wie Pergament.
Ebenfalls aus Pergament ähnlichem Material ist meine Skyrim Karte, die habe ich jedoch in einen Rahmen gefasst, um sie vor etwaigen Schäden zu bewahren. Aus eingerahmt ist meine signierte Ausgabe der GameStar. Und dann zieren noch ziemlich viele Poster meine Wände, sowie Hüte, Kabel und Pinwände.
Viel Wand sieht man jedenfalls nicht mehr.

Aber warum will ich überhaupt über mein Zimmer reden?
Es sind meine Heiligen Hallen. Nur hier bin ich mir sicher, dass ich sicher bin. Und trotzdem ist es ein unwahrscheinlicher Zwiespalt. Denn so, wie mich dieser Raum am Leben erhält, so tötet er mich auch. Ich verfalle Süchten und Zwängen und werde niemals meine Sozialphobie und meine Misanthropie überwinden, wenn ich weiterhin nur in diesen Hallen hause. Und dennoch, ich brauche diese Hallen wie die Luft zum atmen, denn draußen ist sie wie abgeschnürt. Ein Dilemma. Es ist so, als würde ich mir mein Grab selbst schaufeln. Verflucht sei dieses Leben voller Zwiespälte, Zwickmühlen und Zumutungen (Geile Alliteration!)!

Blut im Auge

Ist ja schon länger her, dass ich mich zu Wort gemeldet habe, aber ich habe auch nicht großartig das Bedürfnis gehabt. Es passiert ja auch nichts, absolut nichts. Ich sitze Tag für Tag am selben Fleck und kleistere mein Gehirn so mit Informationen zu, dass es nichts mehr fühlt, also alles altbekannt.
Allerdings erlangt allmählich meine Ratio wieder Überhand, so dass ich nicht mehr all zu viel emotionalen Quark empfinde, sondern durchaus auch mal froh bin, dass ich das samtig weiche Lotterleben führen kann, dass ich möchte, ohne das irgendwas oder irgendwer etwas dagegen einwendet. Das ich den ganzen Tag auf meinem Stuhl sitzen kann und all die wundervollen Welten erleben, und allmählich sagt meine Ratio mir sogar, dass das genau das ist, was ich eigentlich all die Zeit wollte, meine Ruhe haben, und in Frieden meinen Kram machen - oder ist das nur Einbildung, weil mein Verstand nicht akzeptieren will, dass ich meine Chance auf ein normales Leben verbaut habe?

Einbildung... Ein extrem starkes Werkzeug, der Mensch besitzt im Prinzip erst Mal die Fähigkeit, sich komplett alles einzubilden was er will. Das zeigt schon das Kindesalter, und da auch die eigene Erfahrung. Im Wald werden die Äste zu Schwertern, die Gräben und Hügel zu Wällen, Jägerhütten zu Feldlagern und hinter einem Befinden sich 1000ende, die nur auf ein Wort warten vorzustürmen. Man gibt Befehle und vor dem inneren Auge regnet es Brandpfeile, und sogar dein Freund, der neben dir ebenfalls auf den Angriff des Feindes wartet, sieht dasselbe wie du, obwohl ihr separate Individuen seid. Auch später, wenn die Schlachtfelder im Wald vor dem Inneren Auge aufblitzen und man verträumt davon schwärmt, das Sagitarius Gladius Maximus Arthenicus an dieser Stelle in einer Minderheit die Germanen in einer Vernichtenden Schlacht geschlagen hat und das römische Imperium über die Grenzen hinaus vergrößert hat, man sich aber nicht mehr in die Schlacht stürzt, obwohl es in den Fingern juckt, Kind zu sein, selbst dann noch erscheinen die Geschichten, die wir lesen wie Filme vor unserem Inneren Auge, wir sehen, was wir sehen und es ist real. Aber die Fähigkeit zur Phantasie kann auch zerstört werden, zerstört durch Medien wie das Fernsehen, wie Computerspiele. Ich bin bisher absolut davon verschont geblieben. Aus meinem ehemaligen Hobby des Militärmodellbaus weiß ich noch heute, nein es ist noch immer genauso der Fall, ich sehe mir meine Tirpitz an, und schon kurze Zeit später seh ich sie, wie sie durch die Sturmgepeitschte See fährt, donnernde Geschütze durchschneiden den Wind wie ein Messer, das Mündungsfeuer erhebt sich für einen Moment über das Deck, und für den Bruchteil einer Sekunde ist alles Hell, bis der Sturm alles zurück in seine Dunkelheit saugt. Wellen brechen über den Bug auf das Deck, überspülen die Wellenbrecher am Bug, reißen Matrosen von den Füßen, Leute laufen aufgeregt aus den Aufbauten zu den Flaks, denn es heißt Fliegeralarm. Diese Fähigkeit mir Dinge lebendig vorzustellen ließ mich noch nie im Leben los. Ich sehe noch heute den Alter Ego meines jüngeren ichs so lebendig vor mir, wie ich es kaum in Worte fassen kann. Und meine Einbildung war so stark, dass ich niemals behaupten würde, dass es nur Kindheitsfantasien waren. Sagitarius ist ein Teil von mir und ein guter Freund, und wann immer ich an meine Kindheit zurück denke oder an die Stätten meiner Kindheit zurückkehre, dann sehe ich ihn auf den Feldern stehen, das Blut tropft von der Klinge, die Federn des Helms sind zerzaust und ein Pfeil ragt aus dem Schild, und doch hebt er das Schwert um den nächsten Feind niederzustrecken, die Inkarnation aus Wut, Hass und ständiger Ausdauer, wie ich sie seitdem ich denken kann in mir trage. Sagitarius wurde irgendwann zu Nerevar, und Nerevar ist ein weitaus böserer Tumor in meinem Kopf. Und dennoch denke ich, wann immer ich Sagitarius vor meinem Auge sehe, daran zurück, wie schön die Kindheit war, wie schön es war, wenn man sich alles Einbilden konnte, und es dann leben konnte, ohne das man deswegen schräg angeguckt wurde. Ich wäre am liebsten bei Sagitarius geblieben.
Aber wenn ich mir alles so gut Vorstellen kann, Einbilden kann, woher soll ich wissen, welche meiner Gefühle echt sind, oder ob ich nur meine Ratio einbilde? Es ist aber wie man es auch dreht und wendet belanglos, und das einzige, was ich in diesem Monolog herausgefunden habe, ist, dass ich meine Kindheit zurück will. Ja, nicht immer hat der Monolog an sich ein Ergebnis, aber fast immer hilft er die Gedanken zu ordnen und neue, wichtigere Fragestellungen aufzuwerfen, nämlich: Warum will ich meine Kindheit zurück, obwohl ich während der Kindheit so traurig und verlassen war wie niemals zuvor in meinem Leben?