Samstag, 29. März 2014

Scheiße, ja man!

24 Tage bin ich nun schon Vegetarier. Und es fällt mir erstaunlich leicht. Man hat mehr Hunger, weil Fleisch nun mal sehr stark sättigt, aber man gewöhnt sich daran etwas weniger zu essen. Und wenn man noch mit Sojaprodukten kocht ist es eh, als würde man Fleisch im Essen haben.
Ich hätte nie gedacht, dass ich Vegetarier werden könnte, gut... noch bin ich das auch nicht. Aber das ich überhaupt solange durchhalte überrascht mich, aber ich werde das auch weiterhin durchziehen. Es erfüllt mich mit einem tiefen Gefühl der Freude und Zufriedenheit, keine toten Tiere mehr zu essen. Ich habe vielleicht kein Tier vor dem Tod gerettet, aber ich habe auch keinen Anteil mehr an dem bestialischen Schlachthaus unserer Fleischindustrie.

Aber ich verurteile diese Industrie nicht. Viele Leute essen nun mal Fleisch, und das ist auch in Ordnung. Auch ich würde noch Fleisch essen, Fleisch von einem Bauernhof, wo die Tiere so gut wie möglich gehalten werden, ein langes Leben haben und human geschlachtet werden.
Mir geht es nicht per se darum das ich die Tiere vor dem Tod bewahren will, sondern ein Leben, dass nun mal auch Tiere in der Massentierhaltung haben, ist nicht lebenswert, wenn es so gelebt wird, wie sie es leben. Aber jedes Lebenwesen ist auf dieser Erde um zu leben, jede Ratte, jedes Schwein, jedes Rind, jeder Fisch, jeder Käfer. Alles Leben auf dieser Welt ist da, um gelebt zu werden, denn dafür haben wir das Leben. Und wer sind die Menschen, dass sie Tieren, die sie als weniger wert erachten, das verwehren.

Und sonst, was geht ab?
die Festivalsaison beginnt in einem Monat und ich muss anfangen dafür zu sparen. Das bedeutet kein Gras mehr, kein Emma mehr, vielleicht noch einmal Acid. Ich habe einen ungefähren Plan, wie viel Geld ich brauchen werde.
10€ Sprit, 65€ Eintritt, 20€ für Essen und Trinken.
Das macht 95€. Hai den Mai geht 4 Tage.
Am ersten Tag will ich nur kiffen und maximal ein Teil, eher ein halbes, das macht für den ersten Tag etwa 30€.
Zweiter Tag wird dann ein Tag mit MDMA und am Abend dann Acid, eine Pappe soll ihr Werk wohl machen, in den Nacht dann 2g Pilze, round about 40€.
Dritter Tag Meskalin oder 2-CX, kalkuliere dafür 15€ ein. Dazu MDMA, insgesamt 25€.
Vierter Tag ist letzter Tag, also noch ein Teil, dann gehts nach Hause. Macht 10€ am letzten.

105€ für Spaß. Wenn ich mir nun 1g Emma kaufe statt Teile komm ich auf 115€. Bin gespannt.
Das ist natürlich nur die Oberkante was möglich wäre. Es wird darauf hinauslaufen dass ich mir ein halbes Gramm Emma besorge und dann damit bis zum Ende dosiere.
Spannend wirds allemal. 100€ hab ich ohnehin schon im Sack, den Rest erschnorre ich mir.

Die letzten Tage habe ich vor allem bekifft verbracht, im Moment kommt man einfach zu leicht ran. Aber ab Montag ist erstmal wieder Feierabend bis zum Festival. Ich bin dennoch erstaunlich produktiv. Heute habe ich im überaus dichtem Zustand mein Auto saubergemacht, die Terrasse aufgeräumt, Pizzateig gemacht und meiner Mutter im Garten geholfen. Ein voller Erfolg. Geht also auch mit Gras - wenn auch eher selten.
In diesem Sinne *klick**blubber**fump**kra-WUSCH*... "Scheiße, jaaa man!".

Montag, 17. März 2014

Süchte und Wünsche

Ich bin ein sehr wichtiger Mensch. Ich habe viele großartige Eigenschaften, wie eine eine geballte Ladung Selbstironie, Bescheidenheit und Selbstbewusstsein. Und weil dem so ist, wurde ich zu einer Facharbeit befragt, die sich um das Thema Drogen und Persönlichkeitsveränderungen dreht.
Nun, dabei kam die Frage auf, ob ich süchtig bin. Ich bin mit meiner Antwort, die ich da gegeben habe, nicht ganz zufrieden und da ich hoffe/vermute, dass betreffende Autorin der Facharbeit jenen Blog hier liest, habe ich mich entschlossen, eine etwas differenzierte Antwort zu geben.
Also, bin ich süchtig/drogenabhängig? 
Für mich bedeutet eine Sucht in erster Linie, dass ich ohne etwas nicht leben kann, dass ich es brauche, mich sonst unwohl fühle und nicht mehr richtig funktioniere. Dass im Vordergrund meines Handelns Drogen und ihre Beschaffung stehen, dass es vornehmlich darum geht, einen Rausch zu erleben oder eben eine bestimmte Droge zu nehmen.
Dieser Ansicht nach wäre ich eindeutig nicht abhängig. Mitte Januar war mein letzter Drogenkonsum, mein Graskonsum hat sich um ein vielfaches eingeschränkt. Bis Mitte Januar habe ich hart jeden Tag gekifft, mittlerweile bin ich schon wieder 2 Wochen clean, und auch davor war ich einige Wochen sauber. Ich kann ohne Drogen, eine gewisse Zeit sowieso. Es gab aber auch Zeiten, gerade im November/Dezember, wo ich jeden Tag gekifft habe, und ich teils noch nachts um 1 losgefahren bin, um mir noch mal Gras zu besorgen, wenn ich keines mehr hatte. Man könnte da eine Sucht interpretieren, aber mir gefällt diese Wortwahl nicht. Auch, weil es eben nicht so war, dass ich ausgerastet bin wenn ich keines hatte. Ich habe ein Grasproblem, wie ich schon in "Le Week of Weed" beschrieben habe: Wenn ich Gras da habe, muss ich es auch weg rauchen, einfach, weil mir der Zustand des breit/high seins so gefallen hat. Aber mir war zu jedem Zeitpunkt klar, dass ich wieder würde aufhören müssen, wenn der Tag gekommen ist. Ob das typisch für eine Sucht ist, weiß ich nicht. Auch ist es eher untypisch für eine Sucht, von 100 auf 0 aufhören zu können. Dennoch kann jeder diese Zeit so interpretieren, wie er möchte. Es ist auch nicht so, dass ich durch Gras nicht mehr funktioniert habe, tatsächlich war es der andere Fall. Durch das Gras habe ich oftmals so viel geschlafen, dass ich die Schule nicht mehr verpennt habe, und das ist auch ein Erfolg - zumindest für mich.

Und die anderen Drogen? Nun, da ich durch meinen, wie ich hier betonen möchte, verantwortungsvollen Konsum, gar nicht erst in eine psychische Abhängigkeit geraten kann, sowie ich auch keine körperlich abhängigmachenden Drogen abgesehen vom Tabak konsumiere, seh ich hier eine konventionelle Sucht ohnehin nicht.
Klar ist mir aber, dass ich nicht aufhören möchte, sie überhaupt zu konsumieren. Ich weiß, dass ich spätestens am 1. Mai wieder hart zulangen werde, ich weiß auch, dass ich in gewisser Weise noch nicht mit den Drogen aufhören kann. Möglicherweise wird der Tag kommen, an dem ich aufhöre, möglicherweise auch nicht.
Ich lehne dennoch den Begriff der "Sucht" oder "Abhängigkeit" ab, es ist vielmehr ein Wunsch. Auch nicht zwingend nach den Drogen. Es ist ein Wunsch nach der Möglichkeit, noch mehr über mich zu lernen. Beinahe jeder Trip hat mich bisher auf meiner Reise der Selbstfindung weiter gebracht. Jeder Trip, hat mir neue Wege zu denken und handeln vorgeschlagen. Jeder Trip hat mir neue Lösungsansätze für mein Leben gezeigt. Diese Erfahrungen und dieses Lernen möchte ich nicht, noch nicht, aufgeben. Ich weiß, dass ich in meiner Entwicklung noch am Anfang stehe, und ich möchte erst mich kennengelernt haben, bevor ich gänzlich auf Alice, Emma und all die anderen verzichte. Ich möchte ein klares Bild von mir haben und ein klares Bild, wie mein Leben aussehen soll und ich weiß, dass ich das erreichen kann. Natürlich ginge das in gewisser Weise auch, wenn ich die Lehren, die ich aus bisherigen Trips gezogen habe, zusammenfasse, sammel und gebündelt auf mein Leben anwende, meine eigenen Lehren entwickel und ich damit auf die Drogen verzichte. 
Aber es wäre nicht dasselbe und ich hätte das Gefühl, einen Pfad der Selbsterleuchtung, Selbsterfahrung und Selbstbeleuchtung beschritten zu haben, den ich schon am Anfang abgebrochen habe, obwohl es noch so vieles zu lernen gibt.
Aber ist das schon eine Sucht? Sicher, der dogmatisierte Durchschnittsspießbürger mag das glauben und mich verurteilen, aber für mich ist eine Sucht etwas, das dein Leben beeinträchtigt. Vielleicht fasst das das Thema für mich am besten zusammen - Drogen sind für mich eine unfassbare Bereicherung, weil sie mich vom Pfad der Selbstzerstörung abgebracht haben, weil sie mir beibrachten, dass ich ein Mensch sein kann, der glücklich ist und gut zu anderen Menschen ist. Ein Mensch, den man mag. Sie brachten mir bei, dass ich Selbstvertrauen habe und das jeder Mensch ein ganz wundervolles Geschöpf ist. All das sind Dinge, die ich die letzten Jahre immer vergessen habe. Und ich weiß eben, dass ich noch sehr viel mehr erfahren werde.
Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem ich auf einem Trip sage, ich bin angekommen, ich habe den Gipfel erreicht. Mehr kann ich nicht erfahren, mehr kann ich nicht lernen. Ich wäre vernünftig genug, eben durch das Lernen, zumindest auf LSD zu verzichten. Und auf das MDMA. 
Aber bis dieser Moment noch nicht gekommen ist, werde ich auch weiter konsumieren, komme, was da wolle.
Ein schwieriges Thema, zweifellos, aber ich denke, es sollte jedem selbst überlassen sein, wie weit er gehen will. 

Samstag, 8. März 2014

Drogen sind kein Spaß

Drogen sind kein Spaß. Sie sind eine sehr ernste Angelegenheit.
Klar, Drogen machen Spaß, sie machen die Welt bunt und schön. Aber da liegt auch ihre große Gefahr.
Drogen bieten eine Vielzahl von Risiken. Oft nimmt man ja an, das Drogen in erster Linie abhängig machen, dass man immer mehr braucht und immer mehr, das die Sucht einen in die Beschaffungskriminalität treibt.
Wer Erfahrungen hat, der merkt, dass die meisten Drogen zumindest körperlich nicht abhängig machen - tatsächlich sind die Volksdrogen Koffein, Nikotin und Alkohol sehr viel schlimmer was die Abhängigkeitsgefahr betrifft, als Cannabis, MDMA und LSD zusammen.
Illegal Drugs die schnell und zu hoher Wahrscheinlichkeit abhängig machen sind eher Dinge wie Crack, wie Heroin, Meth, derartige Dinge.
Die Gefahr bei allen Drogen ist allerdings die psychische Abhängigkeit. Die möchte ich mal am Beispiel von Pep (Speed) erklären.
Speed macht dich in erster Linie nur wach. Absolut wach, auch wenn du 2 Tage nicht geschlafen hast, Speed holt dich wieder hoch. Aber Speed bewirkt auch, dass man sich absolut auf eine Sache konzentrieren kann. Ich kenne viele Leute, die Speed vor der Arbeit, vor der Schule oder vor irgendwelchen Terminen nehmen, einfach, um voll bei der Sache zu sein und absolut zu funktionieren. Diese Macht hat Speed. Aber die Krux ist, dass, wenn man seinen Konsum nicht mehr im Blick hat, Speed nicht mehr nimmt um besser zu funktionieren, sondern um überhaupt zu funktionieren. Man hat einfach das Gefühl, dass der normale Konzentrationsgrat zu gering ist, man kommt sich vor, als würde man nichts mehr auf die Reihe bekommen. Also noch eine Nase, und man funktioniert wieder. Der Übermenschenstatus, den Speed verleiht, wird also zur Normalität und die Normalität zur Beeinträchtigung. Obwohl der Körper auch ohne Speed gut funktioniert, bildet man sich ein, man sei weniger Leistungsstark. Aus diesem Grunde konsumiere ich kein Speed.
Drogen sind kein Spaß. 
Die Grundvoraussetzung für den Konsum ist immer, dass man seinen Konsum reflektiert. Man muss sich stets bewusst sein, dass man seinem Körper schadet, man muss sich klar machen, dass es kein anhaltender Zustand sein darf, egal, wie gut es sich anfühlt. Viele Drogen verhindern das von sich aus, LSD zum Beispiel hat eine derart beeindruckende Resistenz, dass ich selbst nach 2 Wochen Pause bei 750µg kaum optische Wirkungen hatte - und das, obwohl 750µq das 7-fache einer Einsteigerdosis ist (und das 3-fache einer für mich normalen Dosis), also ein sehr heftiges, psychedelisches Erlebnis hervorruft. Seitdem das der Fall ist, hab ich kein Acid mehr genommen, was nun mehr als einen Monat her ist, da ich realisiert habe, dass es zuviel ist und ich mir eine Pause davon gönnen muss - auch, weil ich die Trips noch gar nicht alle verarbeitet habe.
Auch MDMA baut mehr oder minder schnell eine Toleranz auf, einfach deswegen, weil die vordergründige Wirkung des MDMA, nämlich die empathogene und das Glücksgefühl, aus rein biologischen Gründen gar nicht mehr funktionieren kann. Der Serotoninspeicher ist nun mal irgendwann leer und das Gehirn braucht seine Zeit, um sich vom Serotoninholocaust zu erholen. Im Sommer habe ich sehr viel MDMA auf einem Festival konsumiert und ich habe danach zwar nicht das legendäre Comingdown gehabt, dass sich in starken Depressionen von 1-2 Wochen äußern kann, doch ich war übermäßig emotional und fing bei einer iPod-Werbung an zu weinen, weil die Musik so schön war. [Achja, liebe Polizei, natürlich erfinde ich das hier alles nur und es ist nur eine Kunstfigur, die hier schreibt, weil ich eine Liberalisierung der Drogenpolitik fordere und sie mit diesem Blog unterstützen möchte]
Diese Drogen verhindern eine psychische Abhängigkeit einfach durch ihre Beschaffenheit.
Doch Drogen sind deswegen immer noch kein Spaß.
Denn selbst bei reflektiertem Konsum kann man, in der Phase des Konsums selbst, immer noch vergessen, dass man seinen Konsum reflektieren sollte. Daher ist es wichtig, mit Leuten zu konsumieren, die aufeinander Acht geben und denen man vertraut. Man brauch Psychonauten-Partner, denn man selbst verliert den Überblick darüber, wie viel man konsumiert, und wie gut man auf die jeweilige Droge klar kommt.

Ich musste das schmerzlich erfahren, wenn auch nicht am eigenen Leib. Ein guter Freund von mir, den ich auf meiner ersten Goa kennen lernte und der bis heute Minderjährig ist, was die Geschichte noch trauriger macht, hatte einen komplett Absturz auf LSD. Er bildete sich ein Nass zu sein, zu stinken, er duschte 3 Stunden lang, schnitt sich seine Dreads ab und schnitt an seinen Armen herum. Er ließ sich zwangseinweisen und hat bis jetzt 3 mal versucht sich umzubringen. Im Moment habe ich das Gefühl, es geht bergauf mit ihm, aber das kann schnell wieder umkippen. Schwere Depressionen, schwere Psychosen, das Alice-im-Wunderland-Syndrom. Dieses Syndrom bewirkt, dass du, auch ohne Konsum, immer wieder und unvermittelt Optics hast, Dinge siehst, die nicht da sind, Dinge einfach anfangen zu morphen. Vielleicht wird er das nie wieder in den Griff bekommen, vielleicht wird er nie all diese Probleme ablegen können. Vielleicht hat er sein Leben für immer vor die Wand gefahren - und das mit gerade mal 17 Jahren. Nur, weil ihm nie jemand gesagt hat, dass er nicht auf Pappen klar kommt, nur weil ihm nie jemand sagte, dass er das LSD weg lassen sollte. Leider habe ich nie Acid mit ihm gespackt, sonst hätte ich möglicherweise was gemerkt. 
Er ist der erste meiner Freunde, bei dem es so schlimm wurde.
Aber sieht man sich sein Konsummuster an, wundert diese Entwicklung nicht. In einem Monat nimmt er Drogen in Mengen, die ich in einem halben Jahr schaffe. Jedes Wochenende Acid, jedes Wochenende MDMA, Gras und Speed jeden Tag. 

Aber was bedeutet dieses Erlebnis für mich und meinen Konsum? Mache ich mir Sorgen, hör ich auf?
Nein. Ich weiß, dass ich meinen Konsum im Griff habe, ich weiß, dass ich nicht polytoxisch bin wie er. Einen Monat nüchtern ohne Probleme, was für ihn immer unvorstellbar war. Ich nehme Drogen nicht, um einfach Spaß zu haben, ich nehme Drogen, weil ich etwas über mich lernen und meine Entwicklung voran treiben will.
Drogen sind kein Spaß, etwas, was ich immer wusste. Es ist eine ernste Sache, Drogen sind ein Werkzeug, mit dem man viel erschaffen kann und mit dem man viel kaputt machen kann, dessen muss man sich immer bewusst sein. Die Motive des Drogenkonsums sind von entscheidender Bedeutung bei der Entwicklung des Musters, bei dem Verlauf der Trips und der Häufigkeit dieser. Drogen um der Drogen willen ist niemals der richtige Weg. Drogen um zu funktionieren ist niemals der richtige Weg. Drogen lösen keine Probleme, aber sie zeigen dir Wege zur Problemlösung. Drogen können Spaß machen, sind aber im Zweifel tödlicher Ernst. Auch das musste ich schon miterleben. Drogen sind ein zweischneidiges Schwert.

Samstag, 1. März 2014

Fick ja, Leben!

Drogen, gerade die bewusstseinserweiternden, haben mir schon viel im Leben beigebracht. Sie haben mich Toleranz und Respekt vor anderen Menschen gelehrt, sie haben mir gezeigt, dass jeder Mensch und sein Lebensentwurf in seiner Weise wundervoll sind. Sie haben mir gesagt, dass Krieg immer der falsche Weg ist, und sie lehrten mich ein Mindestmaß an Einfühlungsvermögen gegenüber jeder Person der ich im Leben begegnete. Das lässt sich an so vielen Alltagssituationen festmachen, wie beispielsweise die Tatsache, dass ich im Straßenverkehr nicht mehr völlig ausraste, denn wer weiß, welche Probleme oder Hintergründe der Fahrer vor mir hat, vielleicht transportiert er eine zerbrechliche Fracht, vielleicht hat er ein schlafendes Kind im Auto, vielleicht ist ihm auch nicht gut und er fährt entsprechend vorsichtig. Und das ist nur ein Beispiel. Ich lernte auch, jedem Menschen mit einem Lächeln und einer freundlichen Art zu begegnen, einfach, selbst wenn sie unfreundlich sind, sie etwas an meiner Freundlichkeit teilzuhaben und möglicherweise ihren Tag damit zu verbessern. Sie brachten mir Respekt vor der Natur bei, brachten mir bei, alles viel intensiver zu erleben, denn eine ihrer wichtigsten Lektionen war es, mir zu zeigen, wie kostbar doch ein Menschenleben ist, da das Leben so viel wichtiges und schönes zu bieten hat.
Auch wichtig ist, dass sie mir einen Schleier dessen zeigten, was das Universum wirklich ist, und mir einen Vorgeschmack auf die darin fließenden Energien und die dort aktiven Vibes gaben. Ich erahnte eine Wirklichkeit, die all das übersteigt, was ich vorher jemals wusste.
Und das ist eine sehr wichtige Lektion für mich gewesen, aus der ich eine Erkenntnis mitnahm.
Diese Erkenntnis war, dass, entgegen all meiner subjektiven Empfindungen und meiner vorherigen festen Überzeugung, dass eben das Gegenteil der Fall sei, ich absolut unwissend bin.
Ich weiß eine Menge, aber gemessen an all dem Wissen, dass existiert, weiß ich absolut gar nichts. Ich habe keine Ahnung von jeglichen höheren Wahrheiten, die sich mir vielleicht noch offenbaren könnten, ich habe keine Ahnung von den Dingen, die ich noch lernen werde. Und das wiederum zeigte mir, wenn ich nichts weiß, wie kann ich dann auch nur einen Fakt als gegeben hinnehmen? Ich erkannte und erkenne immer mehr, dass ich absolut keine Ahnung von gar nichts habe. Das, was eigentlich ein beängstigendes Gefühl sein müsste, beunruhigt mich jedoch absolut gar nicht.
Ich kann gespannt sein, was ich mein Leben über noch lernen werde, und ich freue mich auf jede neue Überraschung, die das Universum für mich bereithält.
Es gilt der bekannte Grundsatz: "Nichts ist echt, alles ist erlaubt", sprich, woher soll ich wissen, was wirklich eine Wahrheit ist, oder nur ein Bruchteil einer viel größeren Wahrheit? Alles ist möglich, da wir so wenig über die Adern dieses Universums und seiner Funktion wissen, wir wissen, gemessen an dem was es zu wissen gibt, einen erschreckend geringen Anteil, was nur zeigt, dass wir noch lange nicht ausgelernt haben. Das Leben wird noch jede Menge Überraschungen und Wendungen bereit halten, das sagt mir, dass ich offen für jede Möglichkeit sein muss, die sich mir eröffnet. Ich darf mich nicht davor fürchten, etwaige unbekannte Wege zu gehen, ich muss mich auf das freuen, was ich erleben werde, und genau das tu ich. Ich freue mich unbändig auf das Leben, da es gerade erst für mich begonnen hat, ich werde noch so vieles erleben, ich habe schon so viel erlebt, doch zugleich auch so wenig.
Die Drogen haben meine Neugier auf das Leben geweckt. Denn auch die geöffneten Kanäle meiner Spirits können nicht alles sein, was ich im Leben erfahren werde. Jeder LSD-Trip bietet Erfahrungen für ein ganzes Leben, Erfahrungen, die in der Lage sind, ein Leben nachhaltig zu verändern. Aber auch diese Erfahrungen mit LSD und all den anderen Substanzen, auch die werden nicht der Gipfel dessen sein, was ich erreiche. Diese Welt hat vieles zu bieten, auch abseits von Drogen, abseits von Goa. So vieles, sei es Länder, Menschen, Spiritualität. Das Leben ist eine Reise, eine Reise die uns in die fremdesten Gegenden unserer Selbst verschlagen kann, doch je verrückter die Reise, desto interessanter wird der Reisebericht, dieser Reisebericht ist es, auf den ich mich freue. 
Noch vor einem Jahr war ich ein unverbesserlicher Trauerkloß, doch in gar nicht allzu ferner Zukunft ist es ein Jahr, ein Jahr des Glücks und der unbändigen Freude auf alle Schwierigkeiten und Widrigkeiten die sich mir in den Weg stellen,unbändige Freude auf jeden Funken Glück, den ich empfinden werde.

Das ist das, was ich unbedingt allen Menschen vermitteln möchte - Habt keine Angst vorm Leben, vor Ungewissheiten, vor Schwierigkeiten, denn wäre das Leben immer vorhersehbar, immer einfach, dann bräuchten wir auch gar nicht leben.
Diese Worte umfassen zwar nicht mal im Grundsatz das, was wir LSD wirklich gezeigt hat, aber sie bilden das Fundament meiner Lebensphilosophie, das Fundament meiner "Lehre", sei froh, so unglaublich froh, dass du lebst. Jeder, der das ohne Drogen begreifen kann, sei gesegnet, jeder, der mit Drogen diese Erkenntnis sucht, sei willkommen. Wir alle sind Reisende auf einer Straße, die in unserem Grab endet, und jeder begeht diesen Weg anders. Das macht das Leben anderer so spannend, das macht unser Leben spannend.

Wir alle sollten einfach aus tiefster Seele glücklich sein, einfach weil wir sind. Wir sind hier, und wir, nur wir alleine, sind dafür verantwortlich, wenn wir unglücklich sind. Wir sind die selbstbestimmtesten und vermutlich intelligentesten Lebensformen auf dieser Erde, wir sind in der Lage uns aus jeder Situation zu befreien, wenn nur unser Geist frei genug ist, die Wege zu erkennen.
Klar ist diese Aussage pauschalisiert, jeder der mal von anderen das Leben zur Hölle gemacht bekommen hat, wird mir da ohne Zweifel zustimmen, doch auch denen rufe ich zu: Lass dir dein Leben nicht kaputt machen. Du bist ein Mensch, der stark ist, auch wenn du es nicht glaubst. Negative Energien blockieren uns und wir müssen sie ablegen um uns von unserer weltlichen Fesseln zu befreien. Der, der gemobbt wird, muss aufstehen, sich seiner inneren und äußeren Stärke bewusst werden, sich so gut es geht gegen seine Peiniger wehren.
Klar gibt es Menschen, bei denen das nicht funktioniert, Menschen, die von anderen Menschen unterdrückt werden, Menschen, die selbst nicht das wunderbare eines Menschenlebens erkennen, doch auch diese Menschen müssen lernen zu erkennen, dass nichts auf der Welt ein zerstörtes Menschenleben rechtfertigt. Jeder Mensch muss jedem Menschen eine Hilfe sein, jeder Mensch muss jedem Menschen ein sicherer Hafen sein, jeder Mensch muss den Frieden in sich wieder finden, denn er ist da. Ich habe ihn gefunden, als ich schon den glauben daran verloren habe und andere werden dies auch schaffen. 

Klar ist das Gutmenschengerede, welches sich niemals zu 100% umsetzen wird. Doch mit einem Tropfen Acid auf jeder Zunge dieses Planeten, mit einem Brocken MDMA in jedem Mund, würde diese Welt eine Welt des absoluten Friedens und des Einklangs werden. 
Ich würde mir so wünschen, dass die Menschen ihren Frieden wieder finden, die Vergänglichkeit der weltlichen Besitztümer erkennen und beginnen, sich auf ihr Leben und das der Leute um sich zu besinnen. Das ist das, was mir LSD beigebracht hat, und zumindest ich werde so gut ich eben kann nach diesen Prinzipien leben. Ich beschere mir selbst damit ein Leben, für das "glücklich" ein noch zu verharmlosendes Adjektiv ist und ich hoffe, das ich damit auch täglich anderen Menschen einen Stück Frieden wiederbringen kann.
All das ist schon mit so kleinen Schritten möglich. Ein Lächeln, ein Kompliment, eine freundliche Geste oder einfach echtes Interesse an meinem Gegenüber. All diese Handlungen sind von einer derart positiven Energie, dass sie die meisten Menschen auch berührt und ebenfalls ein Stück dieser Energie fühlen lässt.

Manch einer sagt sicher, ich spinne. Ich sage, ich bin glücklich. Ich sage, LSD macht auch dich zu einem Spinner.
Lieber eine Welt voller glücklicher Spinner, als eine Welt voll Krieg.