Samstag, 1. März 2014

Fick ja, Leben!

Drogen, gerade die bewusstseinserweiternden, haben mir schon viel im Leben beigebracht. Sie haben mich Toleranz und Respekt vor anderen Menschen gelehrt, sie haben mir gezeigt, dass jeder Mensch und sein Lebensentwurf in seiner Weise wundervoll sind. Sie haben mir gesagt, dass Krieg immer der falsche Weg ist, und sie lehrten mich ein Mindestmaß an Einfühlungsvermögen gegenüber jeder Person der ich im Leben begegnete. Das lässt sich an so vielen Alltagssituationen festmachen, wie beispielsweise die Tatsache, dass ich im Straßenverkehr nicht mehr völlig ausraste, denn wer weiß, welche Probleme oder Hintergründe der Fahrer vor mir hat, vielleicht transportiert er eine zerbrechliche Fracht, vielleicht hat er ein schlafendes Kind im Auto, vielleicht ist ihm auch nicht gut und er fährt entsprechend vorsichtig. Und das ist nur ein Beispiel. Ich lernte auch, jedem Menschen mit einem Lächeln und einer freundlichen Art zu begegnen, einfach, selbst wenn sie unfreundlich sind, sie etwas an meiner Freundlichkeit teilzuhaben und möglicherweise ihren Tag damit zu verbessern. Sie brachten mir Respekt vor der Natur bei, brachten mir bei, alles viel intensiver zu erleben, denn eine ihrer wichtigsten Lektionen war es, mir zu zeigen, wie kostbar doch ein Menschenleben ist, da das Leben so viel wichtiges und schönes zu bieten hat.
Auch wichtig ist, dass sie mir einen Schleier dessen zeigten, was das Universum wirklich ist, und mir einen Vorgeschmack auf die darin fließenden Energien und die dort aktiven Vibes gaben. Ich erahnte eine Wirklichkeit, die all das übersteigt, was ich vorher jemals wusste.
Und das ist eine sehr wichtige Lektion für mich gewesen, aus der ich eine Erkenntnis mitnahm.
Diese Erkenntnis war, dass, entgegen all meiner subjektiven Empfindungen und meiner vorherigen festen Überzeugung, dass eben das Gegenteil der Fall sei, ich absolut unwissend bin.
Ich weiß eine Menge, aber gemessen an all dem Wissen, dass existiert, weiß ich absolut gar nichts. Ich habe keine Ahnung von jeglichen höheren Wahrheiten, die sich mir vielleicht noch offenbaren könnten, ich habe keine Ahnung von den Dingen, die ich noch lernen werde. Und das wiederum zeigte mir, wenn ich nichts weiß, wie kann ich dann auch nur einen Fakt als gegeben hinnehmen? Ich erkannte und erkenne immer mehr, dass ich absolut keine Ahnung von gar nichts habe. Das, was eigentlich ein beängstigendes Gefühl sein müsste, beunruhigt mich jedoch absolut gar nicht.
Ich kann gespannt sein, was ich mein Leben über noch lernen werde, und ich freue mich auf jede neue Überraschung, die das Universum für mich bereithält.
Es gilt der bekannte Grundsatz: "Nichts ist echt, alles ist erlaubt", sprich, woher soll ich wissen, was wirklich eine Wahrheit ist, oder nur ein Bruchteil einer viel größeren Wahrheit? Alles ist möglich, da wir so wenig über die Adern dieses Universums und seiner Funktion wissen, wir wissen, gemessen an dem was es zu wissen gibt, einen erschreckend geringen Anteil, was nur zeigt, dass wir noch lange nicht ausgelernt haben. Das Leben wird noch jede Menge Überraschungen und Wendungen bereit halten, das sagt mir, dass ich offen für jede Möglichkeit sein muss, die sich mir eröffnet. Ich darf mich nicht davor fürchten, etwaige unbekannte Wege zu gehen, ich muss mich auf das freuen, was ich erleben werde, und genau das tu ich. Ich freue mich unbändig auf das Leben, da es gerade erst für mich begonnen hat, ich werde noch so vieles erleben, ich habe schon so viel erlebt, doch zugleich auch so wenig.
Die Drogen haben meine Neugier auf das Leben geweckt. Denn auch die geöffneten Kanäle meiner Spirits können nicht alles sein, was ich im Leben erfahren werde. Jeder LSD-Trip bietet Erfahrungen für ein ganzes Leben, Erfahrungen, die in der Lage sind, ein Leben nachhaltig zu verändern. Aber auch diese Erfahrungen mit LSD und all den anderen Substanzen, auch die werden nicht der Gipfel dessen sein, was ich erreiche. Diese Welt hat vieles zu bieten, auch abseits von Drogen, abseits von Goa. So vieles, sei es Länder, Menschen, Spiritualität. Das Leben ist eine Reise, eine Reise die uns in die fremdesten Gegenden unserer Selbst verschlagen kann, doch je verrückter die Reise, desto interessanter wird der Reisebericht, dieser Reisebericht ist es, auf den ich mich freue. 
Noch vor einem Jahr war ich ein unverbesserlicher Trauerkloß, doch in gar nicht allzu ferner Zukunft ist es ein Jahr, ein Jahr des Glücks und der unbändigen Freude auf alle Schwierigkeiten und Widrigkeiten die sich mir in den Weg stellen,unbändige Freude auf jeden Funken Glück, den ich empfinden werde.

Das ist das, was ich unbedingt allen Menschen vermitteln möchte - Habt keine Angst vorm Leben, vor Ungewissheiten, vor Schwierigkeiten, denn wäre das Leben immer vorhersehbar, immer einfach, dann bräuchten wir auch gar nicht leben.
Diese Worte umfassen zwar nicht mal im Grundsatz das, was wir LSD wirklich gezeigt hat, aber sie bilden das Fundament meiner Lebensphilosophie, das Fundament meiner "Lehre", sei froh, so unglaublich froh, dass du lebst. Jeder, der das ohne Drogen begreifen kann, sei gesegnet, jeder, der mit Drogen diese Erkenntnis sucht, sei willkommen. Wir alle sind Reisende auf einer Straße, die in unserem Grab endet, und jeder begeht diesen Weg anders. Das macht das Leben anderer so spannend, das macht unser Leben spannend.

Wir alle sollten einfach aus tiefster Seele glücklich sein, einfach weil wir sind. Wir sind hier, und wir, nur wir alleine, sind dafür verantwortlich, wenn wir unglücklich sind. Wir sind die selbstbestimmtesten und vermutlich intelligentesten Lebensformen auf dieser Erde, wir sind in der Lage uns aus jeder Situation zu befreien, wenn nur unser Geist frei genug ist, die Wege zu erkennen.
Klar ist diese Aussage pauschalisiert, jeder der mal von anderen das Leben zur Hölle gemacht bekommen hat, wird mir da ohne Zweifel zustimmen, doch auch denen rufe ich zu: Lass dir dein Leben nicht kaputt machen. Du bist ein Mensch, der stark ist, auch wenn du es nicht glaubst. Negative Energien blockieren uns und wir müssen sie ablegen um uns von unserer weltlichen Fesseln zu befreien. Der, der gemobbt wird, muss aufstehen, sich seiner inneren und äußeren Stärke bewusst werden, sich so gut es geht gegen seine Peiniger wehren.
Klar gibt es Menschen, bei denen das nicht funktioniert, Menschen, die von anderen Menschen unterdrückt werden, Menschen, die selbst nicht das wunderbare eines Menschenlebens erkennen, doch auch diese Menschen müssen lernen zu erkennen, dass nichts auf der Welt ein zerstörtes Menschenleben rechtfertigt. Jeder Mensch muss jedem Menschen eine Hilfe sein, jeder Mensch muss jedem Menschen ein sicherer Hafen sein, jeder Mensch muss den Frieden in sich wieder finden, denn er ist da. Ich habe ihn gefunden, als ich schon den glauben daran verloren habe und andere werden dies auch schaffen. 

Klar ist das Gutmenschengerede, welches sich niemals zu 100% umsetzen wird. Doch mit einem Tropfen Acid auf jeder Zunge dieses Planeten, mit einem Brocken MDMA in jedem Mund, würde diese Welt eine Welt des absoluten Friedens und des Einklangs werden. 
Ich würde mir so wünschen, dass die Menschen ihren Frieden wieder finden, die Vergänglichkeit der weltlichen Besitztümer erkennen und beginnen, sich auf ihr Leben und das der Leute um sich zu besinnen. Das ist das, was mir LSD beigebracht hat, und zumindest ich werde so gut ich eben kann nach diesen Prinzipien leben. Ich beschere mir selbst damit ein Leben, für das "glücklich" ein noch zu verharmlosendes Adjektiv ist und ich hoffe, das ich damit auch täglich anderen Menschen einen Stück Frieden wiederbringen kann.
All das ist schon mit so kleinen Schritten möglich. Ein Lächeln, ein Kompliment, eine freundliche Geste oder einfach echtes Interesse an meinem Gegenüber. All diese Handlungen sind von einer derart positiven Energie, dass sie die meisten Menschen auch berührt und ebenfalls ein Stück dieser Energie fühlen lässt.

Manch einer sagt sicher, ich spinne. Ich sage, ich bin glücklich. Ich sage, LSD macht auch dich zu einem Spinner.
Lieber eine Welt voller glücklicher Spinner, als eine Welt voll Krieg.

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