Dienstag, 5. Februar 2013

Heilige Hallen

Heute soll der Titel mal nicht nur ein Liedtitel sein, sondern zugleich auch mal Sinn ergeben. Denn Gemeinhin ist mein Gelaber echt recht sinnfrei und daher ist es schwer, dafür eine Überschrift zu finden. Nunja.
Heilige Hallen. Eigentlich ist es keine Halle, es ist ein Raum, der einzige Raum, in dem ich mich unbegrenzt lange aufhalten kann, ohne das ich mich über lang oder kurz unwohl, beobachtet oder fremd fühle. Mein Zimmer ist eine Konstellation, ein Sammelsurium aus Dingen die ich mag, und sie alle habe ich so zusammengefügt, dass ich in ihnen leben kann. Denn eines ist mein Zimmer sich nicht - Aus Ikea entliehen. Bis auf ein Regal, muss ich zugeben. In diesem Zimmer befinden sich außerdem 2 Schreibtische, an einem saß ich einst und schrieb und bastelte, Dinge die ich beide leider aufgegeben habe. Dann noch das Allerheiligste, der andere Schreibtisch, mein Refugium, der Unberührbare. Meine Heimstatt, mein Thron. Hier sitze ich. Ich sitze immer hier, ich sitze nur hier, mindestens 8 Stunden am Tag - Mindestens!
Ein Bett nimmt etwa ein drittel der Fläche ein, King Size. Ja, ein großes Bett ist wichtig, ob nun alleine oder zu zweit. Oder mit Hund und Katze. Und noch dazu steht es direkt hinter meinem Stuhl. Nicht selten kommt es vor, dass ich mich nach einer 16 Stunden Session einfach umdrehe und fallen lasse. Ich schlafe dann einfach quer auf dem Bett liegend ein, wen sollte das auch stören?
Dann habe ich ein Ikearegal, ein Ikearegal mit 8 großen, Quadratischen Fächern. Heute sind sie voller Müll und Unnötigkeiten aber vor nicht allzu langer Zeit noch präsentierte ich an dieser Stelle stolz meine Kriegsschiffe. Und dann noch ein Regal, in dem sich meine Kleidung aufhalten sollte, aber diese befindet sich ausschließlich auf einem Stuhl, einem weiteren. Und dann hab ich noch eine Art Schrank, auf dem Stand einst ein Fernseher und eine X-Box, und eines Tages werden diese beiden Dinge dort wieder stehen.
Und das war eigentlich beinahe alles. Willkürlich sind an den Wänden noch Regale mit allerlei Tand befestigt, so zum Beispiel meine Spiele, meine Nuka-Cola Sammlung und meine 1-Meter-Tirpitz.
Alles in allem ist alles sehr sehr zugemüllt und unordentlich, überall liegt Kleidung, teils Staub und Papierschnipsel herum.
Es kotzt mich an und ich will unbedingt mal aufräumen, aber ich schaffs einfach nicht. Das eigentliche Interessante sind aber meine Wände.
3 Irische Flaggen, eine Deutsche, eine des Deutschen Kaiserreiches und eine Schottische zieren bisher meine Wände, aber weitere werden Folgen, sobald ich mehr Wand habe... Ähm, ja. Noch dazu kommen Porträts der wohlbekannten "L" und "Kira", aus dem Manga Death Note. Ebenfalls aus einem Manga entstammen Bee, Pain, und Gaara.
Ein uraltes Bild von heulenden Wölfen, das schon lange bei mir ist, und das ich mein Leben lang behalten werde, was an der Beschaffenheit dieses "Werkes" liegt. Denn eigentlich ist es das Diebesgut aus einem T-Shirt-Druckerstandes in irgendeiner Stadt wo ich als Kind mal war. Denn bevor so ein weißes T-Shirt mit einem Motiv bedruckt wurde, konnte man sich das Motiv auswählen, und die befanden sich halt auf einem Stück Papier... Na, es fühlt sich an wie sehr sehr grober Stoff. Und da ist eben dieses Motiv spiegelverkehrt drauf, und dieses wurde eben auf ein T-Shirt gelegt und durch große Hitze wurde dann die Farbe, die in diesem Vordruck war, auf das T-Shirt gebracht. Ergo brauchte man für ein T-Shirt ein Motiv. Und ich habe mir dann damals einfach einen solchen Vordruck geklaut, da es sich einfach wunderbar anfühlte, wie Pergament.
Ebenfalls aus Pergament ähnlichem Material ist meine Skyrim Karte, die habe ich jedoch in einen Rahmen gefasst, um sie vor etwaigen Schäden zu bewahren. Aus eingerahmt ist meine signierte Ausgabe der GameStar. Und dann zieren noch ziemlich viele Poster meine Wände, sowie Hüte, Kabel und Pinwände.
Viel Wand sieht man jedenfalls nicht mehr.

Aber warum will ich überhaupt über mein Zimmer reden?
Es sind meine Heiligen Hallen. Nur hier bin ich mir sicher, dass ich sicher bin. Und trotzdem ist es ein unwahrscheinlicher Zwiespalt. Denn so, wie mich dieser Raum am Leben erhält, so tötet er mich auch. Ich verfalle Süchten und Zwängen und werde niemals meine Sozialphobie und meine Misanthropie überwinden, wenn ich weiterhin nur in diesen Hallen hause. Und dennoch, ich brauche diese Hallen wie die Luft zum atmen, denn draußen ist sie wie abgeschnürt. Ein Dilemma. Es ist so, als würde ich mir mein Grab selbst schaufeln. Verflucht sei dieses Leben voller Zwiespälte, Zwickmühlen und Zumutungen (Geile Alliteration!)!

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