Sonntag, 5. April 2015

Leer

Ich muss etwas schreiben. Ich muss schreiben, weil ich sonst verrückt werde.
Dabei weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll. Es gibt so vieles.So vieles ist passiert. Mein Kopf ist völlig zugemüllt.
Ich bin verheiratet, an den wundervollsten Menschen, den ich auf dieser Welt je getroffen habe. Ein Mensch, der so ist wie ich. Genauso ein Träumer, genauso kaputt, genauso verloren in der Welt wie ich. Ein Teil von mir.
Ich habe allen Grund glücklich zu sein. Aber bin ich es?
Noch nie fiel es mir so schwer, diese Frage zu beantworten. Und nein, nicht einmal Drogen helfen in dieser Angelegenheit noch weiter.
Vor einem Jahr war ich glücklich. Das weiß ich. Doch obwohl seitdem mein Leben nicht schlechter wurde, bin ich weniger glücklich. Die Sorgen der Erwachsenenwelt halten Einzug in mein Leben.
Geld verdienen, Miete zahlen, Krankenversicherung. Tausend Dinge, die man nicht erledigen will, aber muss. Schulden, die sich auftürmen, Dinge, die man nicht tun kann. Ich war seit August nicht mehr auf Goa. Ich vermisse meinen Optimismus des letzten Jahres. Im August 2014 war ich oben angekommen. Ich hatte alles was ich je wollte, jetzt hab ich auch alles, was ich nie wollte.
Ich finde noch immer keinen Weg, in der Erwachsenenwelt klar zu kommen, in der Realität klar zu kommen. Denn ich merke, dass je mehr ich auf diese Dinge konzentriere, mein Ich, meine Träume und Wünsche in immer weitere Ferne rücken. Meine Selbstverwirklichung und vor allem meine Selbsterfahrung leiden darunter. Ich handle dauernd so, dass mein Inneres immer lauter NEIN! schreit.
Aber ich mache einfach weiter, und das saugt mir nach und nach jede Lust, jeden Willen etwas zu tun und jedes Glück aus.
Deswegen habe ich in letzter Zeit wieder Angst zu schlafen. Denn das bringt den nächsten Tag noch näher. Ein neuer Tag voller Dinge, mit denen ich mich nicht befassen will.
Der Winter tat sein übriges. Das bleigraue, nasskalte Wetter und die ständige Finsternis ließen mich wieder spüren, wie froh ich sein konnte, damals den Depressionen entkommen zu sein. Und heute kann ich mir nicht mal sicher sein, keine zu haben.
Selbst nüchtern, was ich in letzter Zeit immer öfter bin, da Gras Luxus ist, bin ich mir nicht sicher was in mir los ist. Wäre meine Frau nicht, würde ich entweder auf alles scheißen oder mich umbringen. Und das ohne Skrupel und ohne Reue. Der Gedanke daran, dass alles zuende sein könnte... Und wieder hält mich nur so wenig in dieser Welt.
Irgendetwas muss sich ändern, ich bin mir nur nicht sicher, was. Im Zweifel ich.

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