Sonntag, 13. Januar 2013

ALMSIVI

Drei Monate... So lange ist es nun her.

Drei Monate, in denen ich mich einsam und alleine in mich selbst verkrochen habe. Während sie mit einem anderen fickt. Und ich ertränke meinen Hass, meine Trauer, meine Selbstverachtung, Wut und all die anderen, nutzlosen Emotionen wie immer in den nicht abreißenden Informationsfluss, der mein Gehirn bombardiert. Es ist gar nicht fähig, irgendwas zu fühlen, da mein Hirn ständig mit WoW, Minecraft, Dr. House oder YouTube terrorisiert wird und niemals die Ruhe hat, so was wie Trauer zu empfinden. Nur Nachts, wenn ich im Bett liege, und mir klar wird, wie trostlos das Dasein ist.
Ich hasse diese Emotion/Selbstmitleids-Scheiße. Aber ich kann im Moment nicht anders. Ich hasse das Gefühl, dass ich mich gebunden habe und diese Bindung zerbrach. Denn wenn ich mich binde, dann mit voller Kraft. Ich bin niemand, der sich für 2 Monate verliebt, ich bin jemand, der den Ernst sucht. Wie ernst, was mir lange Zeit nicht mehr ganz klar. Und jetzt, jetzt sitze ich hier seit 3 Monaten, weiß nicht ob ich sie hassen soll oder was ich überhaupt empfinden soll. Und zugleich hasse ich mich selbst, da dass einzige Mädchen das ich sonst persönlich kenne nicht in Frage kommt. Ich hasse es, dass mir klar geworden ist, wie ausweglos diese Lage ist. Ich werde nie wieder eine Gelegenheit finden mich zu binden, da ich dieses Haus nicht verlasse. Und ohne ein wenig Zuneigung verbittere ich zusehends. Nichts hasse mich mehr als dieses Gefühl, und ich hätte nie geahnt, dass ich es mal kennenlerne.
Das schlimme ist einfach der Zwiespalt. Soll ich sie hassen? Weil sie mich verraten hat, ersetzt, mein Andenken nach nicht mal 2 Monaten, eher einem, mit Füßen getreten hat? Weil sie dann nicht mal den Schneid besessen hat, es mir zu sagen, als es soweit war? Wann hätte ich es jemals erfahren, da sie niemals versucht hat, mit mir zu reden... Und ich dachte noch, in einem seltenem Anfall von Naivität, dass das an der Tatsache liegt, dass sie mich vielleicht noch liebt. Wie kann man sich bloß von einem einzelnen Menschen so verraten fühlen? Nach 4 Jahren, wird man einfach so ohne weiteres ersetzt. Oder ist es bloß Ablenkung? Es kümmert mich nicht. Sie hat mich verkauft und alles zerstört, wofür unsere Beziehung in meinen Augen stand. Und sie hat mich sämtliches Vertrauen in Menschen verlieren lassen. Wenn selbst der einzige Mensch, dem ich jemals traute, mich so hintergeht, was soll ich dann schon noch denken?
Oder sollte ich ihr vergeben, froh sein, dass sie glücklich ist? Sollte ich froh sein, dass es wenigstens einem von uns gut geht? Aber ich war noch nie ein Altruist.
Ich trinke... Mehr als jemals zuvor. Jeden Tag, nicht viel, nein, niemals betrinke ich mich, aber ich trinke kontinuierlich. Irgendwie lindert das brennende Gefühl des Schnaps die Schmerzen. Und dazu rauche ich. Etwas, was ich sonst nur an 2 oder 3 Gelegenheiten im Jahr getan habe, tu ich mehr den je. Und ein besonderes altes Laster fing ich ebenfalls wieder an... Ich schnüffel Verdünnung. Eine Schande, dass ich derart die Kontrolle über mich selbst verliere, doch sind es die letzten Möglichkeiten - abgesehen vom Gras - für mich, nicht wieder zu zerbrechen, wie ich es schon viel zu oft tat. Ich bin rat- und rastlos geworden. Lieber töte ich sämtliches Gefühl ab, da mir die andere Option, ihr meinen Schmerz ins Gesicht zu schreien, spucken, kratzen, schlagen, gravieren, brennen und ätzen keine Option ist, da ich sie niemals sehe. Ich könnte nur zu ihr nach Hause fahren, aber ich gönne ihr den Triumph nicht. Nicht nachdem ich gesagt habe, dass ich sie nicht mehr wiedersehen darf, wenn ich sie vergessen will. Aber es gelingt mich nicht, ich kann sie nicht vergessen. Ich werde es niemals können. Ich habe nichts mehr von ihr, und dennoch gelingt es nicht.
Denn jede Nacht erinnert mich am nächsten Morgen an sie. Jede Nacht, die ich von ihr Träume, deswegen Schweißgebadet aufwache, jede Nacht, die ich mich hin und herwälze und jede Nacht, die ich ohne sie bin.
Ich kann aber auch nicht wieder zu den Psychiatern. Ich will nicht, die Gespräche wären vielleicht nett, aber nur weil ich wieder mit ihnen und den Erwartungen an mich spielen würde, solange, bis sie es merken. Gottkomplex, Arroganz, sie stehen meiner Rehabilitation im Weg. Und wie würden sie meine Probleme schon bekämpfen wollen? Nicht an der Wurzel. Sie bekämpfen die Symptome, die Depression. Sie regen den Serotonin Austausch im Gehirn an, aber sie sorgen nicht dafür, dass ich innerlich glücklich bin.

Das was ich brauche, ist jemand, der nicht erst drauf wartet, dass ich meinen Panzer ablege, dass ich Nerevar ablege, sondern der gleich sieht wie ich bin. Der mich auf meiner inneren Ebene anspricht, ernsthaft fragt wie es mir geht. Jemand, der hören will, wie ich mich fühle und jemand, dem nicht völlig egal ist, wnen ich in meiner eigenen Galle ertrinke. Jemand, der mich in den Arm nimmt, und mir sagt, dass ich mich nicht hassen muss, weil ich so eine Klischeescheiße schreibe, denke, fühle und wünsche.

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